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| Montag, 06.09.2021 - Hauptprogramm |
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Satellitensymposium: Die Corona-Pandemie und die Behindertenhilfe – Rückblick und Ausblick
09:00-11:30 Uhr
Wie ist die Behindertenhilfe bisher durch die Pandemie gekommen? Wie kann es weitergehen? Kurze Impulse und eine Diskussionsrunde mit Beteiligten aus Einrichtungen, Arbeitnehmer- sowie Arbeitgebervertretungen, Verbänden und der BGW befassen sich mit den Herausforderungen und Erfolgen der Branche. An Beispielen aus der Praxis erörtern die Mitwirkenden aus unterschiedlichen Blickwinkeln ihre Erfahrungen. Neben dem Umgang mit der aktuellen Situation wird beleuchtet, wie präventive Gestaltungsansätze für die Zukunft aussehen könnten. Moderator/Moderatorin: Ninia „LaGrande“ Binias
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Pause und Ausstellung
11:30-12:00 Uhr
Besuchen Sie während der Pausen die digitalen Stände im Ausstellungsbereich, nehmen Sie am Lockerungsangebot der "Bewegten Pause" teil oder tauschen Sie sich mit anderen Teilnehmenden via Chat in der Lounge aus.
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Begrüßung und Eröffnungsplenum: Was bewegt die Behindertenhilfe?
12:00-13:45 Uhr
Begrüßung durch Dr. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Vorstandsvorsitzender der BGW und Prof. Dr. Stephan Brandenburg, Hauptgeschäftsführer der BGW Nach der Begrüßung geht es um die aktuelle Situation der Behindertenhilfe. Dabei werden auch neue Erkenntnisse und Berichte der BGW vorgestellt. Welche Themen prägen die Branche – welche Trends zeichnen sich ab? Eine Talkrunde beschäftigt sich unter anderem mit dem digitalen Wandel sowie mit psychischen Belastungen. Wie bewältigen die Einrichtungen die Herausforderungen? Wie lassen sich kreative Lösungen finden? Moderator/Moderatorin: Rainer Schmidt
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Pause und Ausstellung
13:45-14:00 Uhr
Besuchen Sie während der Pausen die digitalen Stände im Ausstellungsbereich, nehmen Sie am Lockerungsangebot der "Bewegten Pause" teil oder tauschen Sie sich mit anderen Teilnehmenden via Chat in der Lounge aus.
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| Montag, 06.09.2021 - Wahlprogramm Block A |
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Plenum: Umgang mit Gewalt und sexueller Belästigung
14:00-15:40 Uhr
Verfügbar
Sexuelle Belästigung in Werkstätten für Menschen mit Behinderung
Ein Großteil der Forschung im Bereich sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz untersucht die Belästigung ausgehend von Kolleginnen und Kollegen sowie Vorgesetzten. Untersuchungen zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen sexueller Belästigung und erhöhten psychischen Belastungssymptomen besteht. Eine Perspektive, die bislang weitestgehend unberücksichtigt bleibt, ist die sexuelle Belästigung ausgehend von Patientinnen, Klienten oder Bewohnerinnen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten, die diese Personen betreuen. Anhand eines neu entwickelten Instruments können nonverbale, verbale und körperliche Erfahrungen sexueller Belästigung/Gewalt ausgehend von Patientinnen, Klienten oder Bewohnerinnen differenziert erfasst werden. Dieses Instrument wurde im Rahmen einer Fragebogenerhebung durch die BGW eingesetzt. Es wurden 168 Beschäftigte (102 Frauen und 66 Männer) in Werkstätten für Menschen mit Behinderung zu ihren Erfahrungen mit sexueller Belästigung/Gewalt in den letzten zwölf Monaten befragt. Zudem wurden Indikatoren für ihre psychische Gesundheit erhoben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Erfahrung von sexueller Belästigung/Gewalt ausgehend von Patientinnen, Klienten oder Bewohnerinnen mit erhöhter emotionaler Erschöpfung, Depressivität und psychosomatischen Beschwerden sowie einem schlechteren psychischen Wohlbefinden der Beschäftigten einhergeht. Eine Betrachtung von Geschlechterunterschieden zeigt, dass sexuelle Belästigung bei männlichen Beschäftigten noch stärker mit Befindensbeeinträchtigungen einhergeht als bei Frauen. Aus den Ergebnissen lässt sich schließen, dass sexuelle Belästigung/Gewalt nicht nur ein relevantes Thema für Frauen, sondern auch für Männer ist. Dies sollte zukünftig stärker in der gezielten Ansprache dieser Thematik in den Werkstätten berücksichtigt werden.
Referent/Referentin:Dr. Sylvie Vincent-Höper, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Hamburg, Hamburg Dr. Mareike Adler, Referentin Bereich Gesundheitswissenschaften, BGW, Hamburg Claudia Vaupel, Referentin Bereich Gesundheitswissenschaften, BGW, Hamburg
Sexuelle Belästigung und Gewalt gegenüber Mitarbeitenden Sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz passiert jeden Tag und überall auf der Welt. Es ist ein Thema, das noch immer tabuisiert und auch bagatellisiert wird. Dabei können Erfahrungen sexueller Belästigung und Gewalt ernsthafte negative Folgen für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Betroffenen nach sich ziehen. Aufgrund der besonderen Anforderungen in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen kann es zu schwierigen Situationen kommen, in denen persönliche Grenzen überschritten werden. Im Gesundheits- und Sozialwesen existierten bisher keine wissenschaftlich abgesicherten Zahlen. Aus diesem Grund hat die BGW eine Studie durchgeführt, um zu untersuchen, wie häufig sexuelle Belästigung und Gewalt gegenüber Beschäftigten in Pflege- und Betreuungsberufen auftreten. Es wurde in dem eingesetzten Fragebogen konkretes, objektives von außen beobachtbares Verhalten der vergangenen zwölf Monate erfasst. Drei unterschiedliche Facetten sexueller Belästigungs- beziehungsweise Gewalterfahrung wurden befragt: nonverbale, verbale und körperliche sexuelle Belästigung und Gewalt. Die Ergebnisse der Befragung machen deutlich, dass qualitativ und quantitativ alle Arten von sexueller Belästigung und Gewalt in der Behindertenhilfe vorkommen und dass es Zusammenhänge mit psychischen Befindensindikatoren gibt. Referent/Referentin: Claudia Vaupel, Referentin Bereich Gesundheitswissenschaften, BGW, Hamburg
Auf dem Weg zu weniger Gewalt in Einrichtungen der BehindertenhilfeIn Einrichtungen der Behindertenhilfe kommt es immer wieder zu Gewalterfahrungen, sowohl für die Menschen mit Beeinträchtigungen als auch für das Personal. Daher ist es geboten, Konzepte und praktische Umsetzungsmöglichkeiten zu erarbeiten, um alle Beteiligten möglichst optimal zu schützen. Der Gesetzgeber hat dies im Teilhabestärkungsgesetz dringlicher gemacht. Die bevorstehende Einführung des neuen § 37a im Sozialgesetzbuch SGB IX sieht eine ausdrückliche Verpflichtung von Leistungserbringern der Behindertenhilfe zu Gewaltschutzmaßnahmen in Einrichtungen und eine Hinwirkungspflicht der Leistungsträger gegenüber den Einrichtungen vor. Der Referent hat vor mehr als zehn Jahren mit einem Team von Deeskalationstrainerinnen und -trainern begonnen, das Thema Gewaltprävention in der eigenen Einrichtung möglichst konsequent umzusetzen. In diesem Vortrag berichtet er von den wichtigsten „Aha-Erlebnissen“ der Mitarbeiterschaft und praktischen Maßnahmen im Vorfeld, professionellen Interventionsmöglichkeiten (Deeskalationstechniken) bis hin zur systematischen Aufarbeitung der Vorfälle und Nachsorge für Betroffene. Aufgrund des hohen Bedarfs und entsprechender Nachfrage ist der Referent in diesem Themenbereich freiberuflich und überregional tätig.
Referent/Referentin: Joachim Kix, Diplompsychologischer Dienst/Deeskalationstrainer, Kassel
Konzepte gegen sexuelle Gewalt und für sexuelle Selbstbestimmung Studien belegen, dass Menschen mit Behinderungen überproportional stark von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Gleichzeitig werden ihnen ihre Rechte auf selbstbestimmte Sexualität längst nicht immer zugestanden. Die nachhaltige Verbesserung der Situation ist eine große Herausforderung für Einrichtungen und Dienste, die Menschen mit Behinderungen unterstützen und betreuen. Konzepte gegen sexuelle Gewalt und für sexuelle Selbstbestimmung sind ein Zusammenspiel aus Analyse, strukturellen Veränderungen, Vereinbarungen und Absprachen sowie Haltung und Kultur einer Organisation. Inzwischen wurden von verschiedenen Stellen und Projekten (u.a. Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), Modellprojekt Beraten und Stärken (BeSt), Landespräventionsrat Schleswig Holstein) Leitlinien und Handlungsempfehlungen entwickelt, wie Institutionen und Träger im Rahmen eines Qualitätsentwicklungsprozesses ihre spezifischen Gegebenheiten entsprechend füllen und anpassen sollen. Im Vortrag wird aufgezeigt, welche Inhalte und Bausteine dabei wichtig sind und wie Konzepte gegen sexuelle Gewalt und für sexuelle Selbstbestimmung in Einrichtungen und Diensten entwickelt und implementiert werden können, die im Sinne des Schutzes vor sexueller Gewalt und der Etablierung sexueller Bildung auch die Stärkung einer grenzachtenden und sexualfreundlichen Kultur in Einrichtungen zum Ziel haben.
Referent/Referentin: Ralf Specht, freiberuflicher Dozent, Fortbildner und Coach, Institut für Sexualpädagogik (isp), Hamburg
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Plenum: Soziale Teilhabe - Teil 1
14:00-15:40 Uhr
Verfügbar
Menschen mit Behinderungen und ihre soziale Teilhabe
Die Bundesrepublik Deutschland hat die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert und sich verpflichtet, jedem Menschen mit Behinderung die volle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Hierzu sind geeignete und wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Artikel 30 Absatz 5 der UN-Behindertenrechtskonvention beschreibt die staatliche Pflicht, geeignete Maßnahmen zu treffen, mit dem Ziel, die Teilnahme von Menschen mit Behinderungen an Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten gleichberechtigt mit anderen zu ermöglichen. Das Sozialgesetzbuch IX regelt das Recht auf Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und bestimmt damit auch die Teilhabevorschriften des Sozialgesetzbuch VII. Die Aufgabe des Sozialgesetzbuches VII ist es unter anderem, nach Eintritt eines Versicherungsfalles die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit des Menschen mit allen geeigneten Mitteln wiederherzustellen. Die gesetzliche Unfallversicherung hat einen umfassenden Rehabilitations- und Teilhabeauftrag, der auch Leistungen zur sozialen Teilhabe umfasst. Das BGW Modellvorhaben "Inklusion durch Sport" sucht einen Weg, um über Bewegung die soziale Teilhabe zu fördern. Der Vortragende gibt hierzu einen Zwischenstand. Referent/Referentin: Ralf Janello, Bereichsleiter Teilhabe, BGW, Köln
"Inklusion durch Sport": ein bedarfsorientiertes SportcoachingRegelmäßiger Sport und Bewegung sind für eine berufliche und soziale Teilhabe von großer Bedeutung. Insbesondere die Bereiche Mobilität, Selbstständigkeit sowie eine soziale Vernetzung im Alltag spielen eine zentrale Rolle, um einen sportbezogenen Lebensstil dauerhaft zu etablieren. Anhand eines bedarfsgerechten Sportcoachings mit Anbindung an Freizeitsportangebote vor Ort kann dies im Anschluss an die medizinische Rehabilitation dauerhaft in den Alltag der Patientinnen und Patienten übertragen werden. Das Projekt "Inklusion durch Sport", der Sportcoach für Beratung, Begleitung und Vermittlung von Schwerverletzten in der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), möchte an dieser Stelle einen Beitrag leisten, Bewegung und Sport vor Ort erfolgreich anzubahnen und dauerhaft aufrecht zu erhalten. Hierfür wird in der Projektlaufzeit von 01.09.2018 bis 30.06.2022 an fünf Standorten ein Sportcoaching-System in Verbindung mit dem Reha-Management erprobt sowie die Teilhabe am und durch Sport wissenschaftlich untersucht. Konkret untersucht werden die Auswirkungen auf das soziale Netzwerk der Patientinnen und Patienten, ihre Beschäftigungsfähigkeit, Lebensqualität, Selbstwirksamkeit und Fitness. Innerhalb einer 18-monatigen Interventionsphase werden zu vier Messzeitpunkten anhand eines Mixed-Methods-Ansatzes qualitative sowie quantitative Daten von 50 Patientinnen und Patienten erhoben. Zudem werden anhand von Fokusgruppen Kriterien einer guten Begleitung, Beratung und Vermittlung identifiziert, um das Sportcoaching zu optimieren. Erste Zwischenergebnisse zeigen eine leichte Verbesserung der körperlichen Verfassung und körperlichen Fitness der Patientinnen und Patienten. Erste Ergebnisse können im Rahmen des BGW forums vorgestellt werden. Referent/Referentin: Isabel Stolz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport gGmbH (FIBS), Frechen
Mobilität im Kontext Wohnraum zur Förderung der sozialen TeilhabeDie Wahrnehmung sozialer Kontakte und die Teilhabe an für die Person wichtigen und gewollten Angeboten im unmittelbaren und weiteren Wohnumfeld werden maßgeblich durch die Mobilität beeinflusst. Eine gute individuelle Mobilität wird nicht nur durch physische und psychische Aspekte der Person im Bereich von Kraft, Ausdauer, Konzentration oder Gleichgewicht beeinflusst. Vielmehr und insbesondere stellen die im Umfeld der Person und im relevanten Sozialraum vorhandenen umweltbezogenen Faktoren zentrale Erfolgsfaktoren für die soziale Teilhabe dar – wie zum Beispiel die Verfügbarkeit einer persönlichen Assistenz, die Versorgung mit guten Mobilitätshilfen, die Zugänglichkeit zum ÖPNV oder eine barrierefreie Wohnumgebung. Dabei gilt es, vor dem Hintergrund der individuellen Voraussetzungen einer Person zu identifizieren, welche Aspekte zur Steigerung der individuellen Mobilität wichtig sind. Der Vortrag setzt diese individuelle und selbstbestimmte Mobilität als Anker sozialer Teilhabe und verdeutlicht grundlegend und anhand konkreter Studienergebnisse, warum eine individuelle Förderung von Mobilität einerseits und die Reduzierung von Mobilitätsbarrieren andererseits im Wohnumfeld zwingend sind für eine bessere soziale Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung.
Referent/Referentin:Dr. Volker Anneken, Geschäftsführer, Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport gGmbH (FIBS), Frechen
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Web-Session: Arbeits- und Gesundheitsschutz auf ausgelagerten Arbeitsplätzen
14:00-15:40 Uhr
Verfügbar
Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) sind gemäß Sozialgesetzbuch IX und Werkstattordnung verpflichtet, sogenannte "ausgelagerte Arbeitsplätze" für ihre Mitarbeitenden mit Behinderung (Werkstattbeschäftigte) anzubieten. Diese Arbeitsplätze dürfen sowohl zeitlich befristet als auch dauerhaft ausgestaltet sein. Sie sollen den Übergang auf den ersten Arbeitsmarkt für die Werkstattbeschäftigten vorbereiten und fördern. Während der Tätigkeit auf solch einem Arbeitsplatz bleibt der Mensch mit Behinderung weiterhin Beschäftigter der WfbM. Da der Anspruch dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter anderem auf einen sicheren Arbeitsplatz gegenüber ihrer WfbM bestehen bleibt, ist von dieser Seite eine regelmäßige Betreuung erforderlich. Zur Umsetzung der erforderlichen Schutzmaßnahmen ist zwingend eine entsprechende Vereinbarung zischen dem Werkstattträger und dem Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes (aufnehmender Betrieb) zu treffen. Es wird gezeigt, wie die Pflichten für die Sicherstellung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes wie zum Beispiel die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung, Sicherstellung der Ersten Hilfe, Unterweisung, Bereitstellung Persönlicher Schutzausrüstung (PSA), arbeitsmedizinische Vorsorge und weitere Aufgaben aus dem Arbeitsschutzgesetz gemeinsam (WfbM und aufnehmender Betrieb) erfüllt werden können. Es wäre hilfreich, wenn die Teilnehmenden die DGUV Information 207-002 "Arbeits- und Gesundheitsschutz auf ausgelagerten Arbeitsplätzen" zur Veranstaltung vorliegen haben.
Referent/Referentin: Petra Draband, Aufsichtsperson, BGW, Köln Stephanie Lux-Herberg, Referentin, BGW, Hamburg
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Web-Session: Haut & Hygiene
14:00-15:40 Uhr
Verfügbar
Teil 1: Hautschutz verständlich anleiten Die Hände sind das wichtigste Arbeitswerkzeug der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Beschäftigten in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Gesunde Hände sollten deshalb grundlegendes Ziel des Gesundheitsschutzes sein. Eine wiederholte Reizung der Haut und Überbeanspruchung über einen längeren Zeitraum beeinträchtigen ihre Schutzfunktion. Häufiger Kontakt zu Wasser, Feuchtigkeit und Reinigungsmitteln sowie Verschmutzungen belasten die Haut. Trockene, raue und rissige Hände sind häufig erste Anzeichen für eine reduzierte Leistungsfähigkeit der hauteigenen Schutzmechanismen und können der Beginn einer berufsbedingten Hauterkrankung sein. Dabei ist die Hauptlokalisation an den Händen, wo eine Hauterkrankung aufgrund der sichtbaren Körperstelle besondere Aufmerksamkeit erfährt. Sowohl die Arbeitsfähigkeit als auch die Lebensqualität können bei den Betroffenen eingeschränkt sein. Wie kann die Haut-Gesundheit der in den Werkstätten und anderen Arbeitsbereichen Tätigen gefördert werden? Schutz und Pflege der Haut sollten als selbstverständlich in den Berufsalltag integriert werden. In dieser Web-Session erläutert die Referentin mögliche Hautgefährdungen in der Behindertenhilfe und zeigt auf, wie mit anschaulichen praxisnahen Tipps Hautschutz verständlich vermittelt werden kann. Hautschutz- und Händehygienepläne in Leichter Sprache dienen als Handlungshilfe in den Betrieben und lassen sich unterstützend für Unterweisungen einsetzen. Von der BGW gibt es für die Bereiche Küche, Reinigung, Garten, Metall-Werkstatt sowie Wäscherei bereits solche Pläne.
Teil 2: Fußschutz und Fußhygiene für Beschäftigte mit Handicap Hautveränderungen an den Füßen treten auch im beruflichen Kontext auf. Viele Beschäftigte neigen jedoch dazu, ihre Füße zu vernachlässigen. Dabei brauchen die Füße genauso viel Zuwendung wie zum Beispiel unsere Hände. Zur Verhinderung von beruflich bedingten Hautkrankheiten an den Füßen sind folglich Maßnahmen der Verhältnis- und Verhaltensprävention sinnvoll. Daher wurde für Personen, die beruflich Hautbelastungen an den Füßen ausgesetzt sind, eine gezielte Fußschutz- und Fußhygieneberatung entwickelt. Diese eignet sich auch für Beschäftige mit Handicap, deren Einschränkungen im Beruf besondere Herausforderungen darstellen. Gemäß den didaktischen Prinzipien der Handlungs- und Teilnehmerorientierung werden im interaktiv gestalteten Workshop in einer Einführung zunächst die rechtlichen Grundlagen zur Versorgung mit geeignetem Fußschutz (PSA), dessen Anwendung und Fußhygienemaßnahmen im Zusammenhang dargestellt. Im Folgenden werden auf Basis der Erfahrungen der Teilnehmenden typische Beratungssituationen durchgesprochen und praxisorientierte Handlungshilfen für die Erstellung individueller Fußschutz- und Fußhygienepläne in Leichter Sprache erarbeitet. Referent/Referentin: Alexandra Morch-Röder, Referentin, BGW, Berlin Anja Hübner, Gesundheitspädagogin und wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation an der Uni Osnabrück, Osnabrück
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Web-Session: Aufbau des bundesweiten Netzwerks Inklusion 4.0
14:00-15:40 Uhr
Verfügbar
Das bundesweite Netzwerk Inklusion 4.0 wurde Mitte 2018 von der GBB (Gesellschaft für Bildung und Beruf e. V.) gegründet – gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Mitglieder des Netzwerks sind Anbieter (Unternehmen und Forschungseinrichtungen), Anwender (unter anderem Werkstätten für behinderte Menschen) und andere Akteure (zum Beispiel Kammern, Verbände). GBB leitet auch die Projekte "RegHUB-S32" – gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, und "DiAss Nördliches Ruhrgebiet" – gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Digitale Assistenzsysteme für Mitarbeitende mit kognitiven Einschränkungen werden erprobt. Die Ergebnisse fließen in das Netzwerk ein und werden dort zusammen mit anderen Erprobungserfahrungen präsentiert. Das Netzwerk Inklusion 4.0 bietet eine praxisnahe Möglichkeit, den Erfahrungsaustausch zu verstärken und verbessern. Den Mitgliedern steht eine internetbasierte Wissens- und Kollaborationsumgebung zur Verfügung. Unter Einbeziehung externer Expertisen und existierenden Netzwerken zu Mittelstand 4.0 beziehungsweise Arbeit 4.0 können innovative Ideen weiterentwickelt werden. In Workshops, Veranstaltungen und Online-Aktivitäten können die Mitglieder die Nutzung digitaler Assistenzsysteme hautnah erleben. Assistenzsysteme können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Anlernprozesse zu verkürzen, Montagefehler zu vermeiden, die Arbeitsproduktivität zu steigern und die Belastung für die Beschäftigten zu reduzieren.
Bitte beachten Sie, dass aus technischen Gründen diese Web-Session nur ca. 60 Minuten dauert. Nach Ablauf können Sie z. B. in den Bereich „Pause und Ausstellung" wechseln und sich dort informieren. Referent/Referentin: Bo Bäckström, Head of Innovation, Gesellschaft für Bildung und Beruf e.V., Dortmund
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Web-Session: Ready to Go? Bereit für den digitalen Wandel?
14:00-15:40 Uhr
Verfügbar
Die Digitalisierung bringt auch für die Gesundheits- und Sozialwirtschaft umfassende Herausforderungen mit sich. Dabei sind in der Umsetzung wie in der Herangehensweise gravierende Unterschiede in den unterschiedlichen Bereichen und zwischen den verschiedenen Organisationen zu beobachten. Über Erfolg und Misserfolg beim Umgang mit dem digitalen Wandel entscheiden nicht nur die vorhandenen Möglichkeiten und Ressourcen. Ein entscheidender Gelingensfaktor ist, wie bereit Organisation und Mitarbeitende für den digitalen Wandel sind beziehungsweise wie sich die Organisationen und Mitarbeitenden auf den digitalen Wandel vorbereiten. Es wird das Konzept der "Digital Readiness" vorgestellt: Wie können sich Organisationen und Mitarbeitende für den digitalen Wandel bereit machen? Vor dem Hintergrund dieses Konzepts werden die verschiedenen Ebenen, Beteiligten und Bereiche mit ihren Interessen und Kompetenzen beleuchtet, die in diesem Zusammenhang zu beachten sind. Dabei spielen vor allem Fragen der Organisations- und Personalentwicklung eine entscheidende Rolle. Die Teilnehmenden haben darüber hinaus die Möglichkeit, eigene Skizzen eines Fahrplans zur Gestaltung einer "Digital Readiness" in ihrer Organisation beziehungsweise an ihrem Arbeitsplatz zu entwickeln.
Referent/Referentin: Martin Holler, Leiter der Unternehmensentwicklung, stv. Direktor, Johannes-Diakonie Mosbach, Anna-Wolf-Institut Heidelberg, Mosbach Manfred Weiser, Geschäftsführer/Direktor, Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg/Anna-Wolf-Institut, Mosbach
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Web-Session: Gelingende Kommunikation - vom Wunsch zur Wirklichkeit
14:00-15:40 Uhr
Verfügbar
Kommunikation verbindet – unabhängig von unserer Rolle, die wir als Kollegen und Kolleginnen, Führungskräfte, Klienten oder Geldgeber im (Arbeits-)Alltag haben. Wie oft erleben wir dabei Missverständnisse, die nicht selten zu Konflikten werden und das Miteinander erschweren. Rückzug oder Konfrontation sind häufige Strategien, die wir wählen, um uns zu schützen. Die Konflikte schwelen weiter oder eskalieren. Nicht selten führen sie zu Sprachlosigkeit, Ausübung von Macht oder Krankheit. Wir erleben eine Trennung anstelle einer Verbindung mit dem Gegenüber. Die Wahrscheinlichkeit ist dann hoch, dass der andere nicht erfüllen möchte, worum wir ihn bitten. Diese uns bekannte gewaltvolle Kommunikationskultur können wir hinter uns lassen, indem wir zu einer auf Mitgefühl und Berührtheit der Gesprächspartnerinnen und -partner basierenden Sprache und Haltung finden. Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) vertritt die Ansicht, dass jeder Mensch das Bestmögliche tut, um die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen und auch zur Bedürfniserfüllung der anderen beizutragen, unabhängig von Rasse, Religion und Intellekt. Angestrebt wird eine Verbindung ohne Bewertungen, Verurteilungen und Schuldzuweisungen. Es geht darum, seine eigene Haltung klar zu vertreten, Missverständnisse und Konflikte kreativ zu klären, die Bedürfnisse aller im Blick zu behalten und faire Lösungen ohne Sieger und Verlierer zu finden. In der Arbeit mit Menschen mit kognitiven oder anderen Einschränkungen bedarf es teilweise der Übersetzung der GFK in Leichte Sprache. Dann sind praktisch orientierte Schulungen in GFK gut umsetzbar. Konflikte können durch rechtzeitiges Aussprechen von Bedürfnissen abgewendet werden. Dies kann zu einer Stärkung des Teams und der Arbeitsbeziehungen führen. Der Beitrag bietet einen Mix aus theoretischem Input und praktischen Beispielen aus der Arbeit in Sachen Gewaltprävention mit Teams und Einzelpersonen in der Behindertenhilfe.
Referent/Referentin: Anke Boche-Koos, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation, Berlin
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Web-Session: Best-Practice-Beispiele in der Corona-Bewältigung
14:00-15:40 Uhr
Verfügbar
Zum Einstieg gibt die Referentin einen Überblick zum Umgang mit der Pandemie in den Einrichtungen der Eingliederungshilfe der Caritas Betriebsträgergesellschaft im Caritasverband der Diözese Speyer und berichtet über eigene Erfahrungen im Krisenstab: - Wie hat die Kommunikation innerhalb des Krisenstabes funktioniert?
- Wie wurde Erreichbarkeit für alle verantwortlichen Mitarbeitenden sichergestellt?
- Welche Verfahrensanweisungen/zentrale Erfassung gab es?
- Wie konnte die zentrale Beschaffung von Schutzausrüstung und Tests sichergestellt werden?
- Wer sind die richtigen Ansprechpersonen für Fragen zur Pandemie?
- Wie werden Verordnungen in der Praxis am besten umgesetzt?
- Wie kann die Bearbeitung der Arbeitssicherheitsstandards zentral vorbereitet werden (Beratung der Führungskräfte)?
Es hat sich gezeigt, dass der zentrale Blick auf die Pandemieentwicklung sowie die direkte Kommunikation mit der Geschäftsführung ebenso wichtig waren wie die Kompetenzentwicklung im Krisen-Management. Um Sicherheit zu vermitteln, wurden Ansprechpersonen für alle Anliegen angeboten. Eine einheitliche Vorgehensweise wurde beispielsweise mit einem zentralen Hygienehandbuch gewährleistet. Wo es erforderlich war, gab es ein differenziertes Angebot, zum Beispiel als Information in Leichter Sprache oder spezielle Lösungen für Menschen mit Autismus. Die Referentin gibt Einblicke in die Umsetzung der Maßnahmen und stellt Praxis-Beispiele für Netzwerktreffen für Gruppenleitungen und Bereichsleitungen sowie ein Nachsorge-Konzept vor. Der Beitrag zeigt die Bedeutung der klaren Struktur und Transparenz im Pandemie-Management und seiner Bedeutung vom Unternehmen bis zum einzelnen Mitarbeitenden. Insbesondere eine gelungene Kommunikation (Containment) ist hierbei unverzichtbar. Referent/Referentin: Hildegard Jung, Projektstelle Gesundheitssorge, Caritasbetriebsträgergesellschaft mbH Speyer - Abteilung BH, WLH JH, Speyer Ana Maria Lázaro Martin, Pflegemanagement Caritas-Förderzentrum St. Laurentius und Paulus, Landau
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Pause mit inklusiver Kochshow
15:40-16:10 Uhr
Leicht kochen – leicht essen
An allen drei Tagen wird während einer Programmpause gekocht. Lernen Sie dabei jeweils neue Rezepte kennen. Am Dienstag können Sie sogar live mitkochen – die Zutatenliste erhalten Sie vorab! Durch die Rezepte führt TV-Koch und Moderator Volker Westermann, der sich besonders für das Thema inklusives Kochen engagiert. Unterstützt wird er von Moderatorin Katrin Degenhardt. Gezeigt wird, wie viel Spaß Kochen jedem und jeder machen kann – egal, ob mit oder ohne Behinderung. Die Gerichte lassen sich einfach nachkochen. Die Kochshow wird im Bereich "Pause und Ausstellung" übertragen. Die Rezepte gibt es am virtuellen Messestand „Teilhabe“ im Ausstellungsbereich der Kongressplattform.
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| Montag, 06.09.2021 - Wahlprogramm Block B |
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Plenum: Bildung und Beruf
16:10-17:50 Uhr
Verfügbar
Aus der Werkstatt an die Hochschule
Menschen mit sogenannten geistigen Behinderungen werden qualifiziert, um an Fach- und Hochschulen als Expertinnen und Experten in eigener Sache zu unterrichten. Sie vermitteln angehenden Fach- und Führungskräften ihre Lebenswelten, spezifischen Sichtweisen und Bedarfe. Gemeinsam und auf Augenhöhe wird erarbeitet, was Inklusion bedeutet und wie sie in der Praxis umgesetzt werden kann. Um gute Bildungsarbeit zu gewährleisten, erhielten im Projekt "Inklusive Bildung Baden-Württemberg" sechs Menschen, die zuvor in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen gearbeitet haben, eine umfangreiche Qualifizierung. Diese fand in Vollzeit über drei Jahre statt. Entlang eines Modulhandbuchs wurden die Teilnehmenden in Theorie und Praxis zu Bildungsfachkräften qualifiziert. Parallel dazu wurden in Kooperation mit Hochschulen in Baden-Württemberg Lehr-/Lernformate entwickelt, um die Expertise der Bildungsfachkräfte nachhaltig in Studiengängen zu verankern. Im Anschluss an die Qualifizierung erhielten die Bildungsfachkräfte im November 2020 existenzsichernde Arbeitsplätze an einem eigens zu diesem Zweck geschaffenen wissenschaftlichen Zentrum an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Annelie-Wellensiek-Zentrum für Inklusive Bildung (AW-ZIB).
Referent/Referentin: Stephan Friebe, Dozent für Psychologie und Didaktik/Projektleiter, Fachschule für Sozialwesen der Johannes-Diakonie, Neckargemünd
Neue Wege durch Akkreditierung in der beruflichen QualifizierungBerufliche Qualifizierung gibt dem Leben Dynamik und Perspektive. Sie ist Voraussetzung für eine weitgehend geregelte Teilhabe am Arbeitsleben, die jedem Menschen Würde, Sicherheit und Bestätigung gibt und seinen Alltag strukturiert. Arbeit ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben und eine Weiterentwicklung persönlicher, sozialer und fachlicher Fähigkeiten. Durch binnendifferenzierte Qualifizierung, inhaltlich aussagekräftige Rahmenpläne, Berufsschulunterricht, Einsatz eines Bildungsbegleiters und die Durchführung von Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt wird den Fähigkeiten, aber auch den Ansprüchen vieler Teilnehmenden Rechnung getragen, einen Berufsbildungsbereich zu durchlaufen, der zu mehr als reiner Werkstatttätigkeit qualifiziert. Es war für uns daher ein zwingender Schritt, eine solche Qualifizierung entsprechend auszuzeichnen und anzuerkennen. Mit der Akkreditierung durch die zuständige Kammer geschieht beides: Die Arbeit mit den Teilnehmenden und die Qualifizierungsinhalte bekommen eine hohe fachliche Bedeutung, darüber hinaus bietet die Möglichkeit eines Abschlusses zum Handwerksgehilfen beziehungsweise zur Hilfskraft eine Auszeichnung, die genau diesen Ansprüchen und Fähigkeiten der Teilnehmenden gerecht wird. Damit steigt die Chance, auf dem Arbeitsmarkt eine Hilfstätigkeit zu finden und nicht zuletzt auch Selbstwert, Anerkennung und damit Dynamik und Perspektive.
Referent/Referentin: Johannes Münzebrock, Kompetenzfeldleiter, St. Vitus Werk gGmbH, Meppen
Heilerziehungspflege: Anforderungen an die AusbildungDie Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen. Die Ausbildung in der Heilerziehungspflege ist daher attraktiv auszugestalten. Eine nicht repräsentative Befragung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) aus dem Jahr 2019 unter angehenden Heilerziehungspflegerinnen und -pflegern macht den dringenden Reformbedarf der Ausbildung deutlich. Der fehlende gesetzliche Anspruch auf eine Ausbildungsvergütung, Schulgeldzahlungen und die fehlende Verzahnung des theoretischen und praktischen Unterrichts mit der praktischen Ausbildung führen zu einer hohen Belastung der Auszubildenden. Eine Reform der Heilerziehungspflegeausbildung ist daher geboten. Zentrale Anforderungen aus gewerkschaftlicher Sicht sind unter anderem die bundesgesetzliche Regelung der Ausbildung, der gesetzliche Anspruch auf eine angemessene Ausbildungsvergütung, die Kostenfreiheit der Ausbildung, eine arbeits- und ausbildungsrechtliche Absicherung durch einen Ausbildungsvertrag mit einem Betrieb sowie bundesweit einheitlich festgeschriebene Qualitätsstandards in der Ausbildung. Referent/Referentin: Hanna Stellwag, Gewerkschaftssekretärin, ver.di Bundesverwaltung, Berlin
st@tt|Werkstatt-TV: E-Learning im BerufsbildungsbereichWelchen besonderen Bedarfen muss E-Learning in der beruflichen Bildung von Menschen mit Behinderung gerecht werden? Und wie lässt sich das didaktisch, methodisch und technisch umsetzen? Diesen Fragen geht der Vortrag nach, indem er das E-Learning-Programm der Werkstätten der Stiftung kreuznacher diakonie vorstellt: das in der Corona-Zeit entstandene Format st@tt|Werkstatt-TV. Neben einer kurzen theoretischen Einführung in Begrifflichkeiten, Herausforderungen und Chancen von E-Learning in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung werden wir uns konkrete Beispiele an Tutorials, Informationsvideos und anderem digitalen Input zu den Themen des Berufsbildungsbereichs anschauen, die während der Zeit des Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 entwickelt wurden – zu Themen der Arbeitssicherheit, zu Fragen der lebenspraktischen Förderung, zu Gesundheit und Ernährung und psychischer Vorsorge bis hin zu Beiträgen mit Unterhaltungs- und Freizeitcharakter. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Möglichkeiten der Übertragung von Inhalten des Präsenzunterrichts ins E-Learning und umgekehrt.
Referent/Referentin:Dr. Marion Rana, Leiterin des Fachdienstes Bildung und Qualifizierung, Werkstätten der Stiftung kreuznacher diakonie, Bad Sobernheim
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Plenum: Brandschutz
16:10-17:50 Uhr
Verfügbar
Brandereignisse in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen
Leider stößt man in den Medien immer wieder auf Meldungen über Brandereignisse in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Oft wird auch von Personenschäden und hohen Sachschäden berichtet. Manche Einrichtung musste auch vorübergehend oder ganz den Betrieb einstellen.
Besonders gefährdet sind vor allem die Menschen mit Behinderungen, welche in diesen Einrichtungen leben und arbeiten. Aufgrund der vorliegenden körperlichen und/oder kognitiven Handicaps sind sie oft in ihrer Selbstrettungsfähigkeit stark eingeschränkt und daher auf Hilfe angewiesen.
Der Vortragende beobachtet seit mehr als 15 Jahren dieses Brandgeschehen und recherchiert dazu regelmäßig in Online- und Printmedien. Auf Grundlage einer Auswertung der Rechercheergebnisse, angereichert durch weitere Erkenntnisse aus den BGW-Präventionsdiensten und anderen Quellen, berichtet er über Häufigkeit, Entstehungsursachen und Brandfolgen in Werkstätten und Wohneinrichtungen. Daraus abgeleitet, gibt er Hinweise zu Vorsorgemaßnahmen, um Eintrittswahrscheinlichkeit und Folgen eines Brandes zu reduzieren. Referent/Referentin: Michael Gerhards, Hamburg
Selbstständige Flucht im BrandfallIm Sinne der Inklusion ist das selbstständige Flüchten für alle Menschen entsprechend ihrer Fähigkeiten eine Selbstverständlichkeit. Dies entspricht dem Leitgedanken der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen zur selbstbestimmten und eigenständigen Teilhabe an der Bildungs- und Arbeitswelt. Die barrierefreie Gestaltung von Fluchtwegen in Bildungseinrichtungen und Arbeitsstätten ist hierfür Voraussetzung. Nur so kann gewährleistet werden, dass auch Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt und selbstständig am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Werden die Grundsätze der Barrierefreiheit bereits bei der Planung von Fluchtwegen berücksichtigt, können durch vorausschauende Lösungen Kosten für eine erforderliche Anpassung und einen aufwendigen Umbau von Einrichtungen vermieden werden. Dies gilt unabhängig davon, ob zum Zeitpunkt der Planung die Nutzung der Bildungseinrichtungen und Arbeitsstätten durch Menschen mit Behinderung zu erwarten ist. Die barrierefreie Gestaltung von Fluchtwegen kann auch anderen Personengruppen nutzen, wie zum Beispiel älteren Menschen oder Kindern. So wird es beispielsweise möglich, dass auch IT-Mitarbeitende mit Behinderung außerhalb der normalen Arbeitszeit am Wochenende ebenso wie jeder andere Mitarbeitende der IT-Abteilung alleine tätig werden können. Durch die barrierefreie Gestaltung werden eventuell aufgrund der Behinderung auftretende Gefährdungen beseitigt. Als Beispiel ist hier ein Aufzug zu nennen, der aufgrund sicherheitstechnischer Gestaltung im Brandfall weiter genutzt werden kann. "Wer selbstständig reinkommt, muss auch jederzeit selbstständig rauskommen". Ziel muss es sein, die inklusive Gestaltung der Bildungs- und Arbeitswelten von Anfang an und somit die sichere Selbstrettung für alle zu ermöglichen. Referent/Referentin: Jürgen Meß, stv. Leiter Sachgebiet Barrierefreie Arbeitsgestaltung, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. Fachbereich Verwaltung, Mainz
Barrierefreiheit bei Alarmierung und EvakuierungIm Sinne einer inklusiven Gestaltung müssen für alle im Gebäude Anwesenden, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten, selbstständig zu nutzende Fluchtwege vorhanden sein. Die Barrierefreiheit bei Alarmierung und Evakuierung erfordert, dass die fünf Phasen der Nutzung: - Wahrnehmen,
- Erkennen,
- Erreichen,
- Nutzen,
- Kontrollieren
berücksichtigt werden. Für jede dieser Phasen der Nutzung ist zu klären, inwieweit die Grundprinzipien einer barrierefreien Gestaltung: - Personengruppe mit den weitestreichenden Bedürfnissen,
- Zwei-Sinne-Prinzip,
- Zwei-Kanal-Prinzip
im Einzelfall anzuwenden sind. Fluchtwege und Notausgänge, beziehungsweise die gesicherten Bereiche, sollen wie selbstverständlich zu finden sein. Deshalb ist eine einfache, intuitiv erfassbare Grundrissgestaltung anzustreben. Diese ermöglicht allen Personengruppen (zum Beispiel Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Besuchenden) eine einfache Orientierung bei der Flucht. Referent/Referentin: Hans-Jürgen Penz, Pingelshagen
Der rote Faden für den Brandschutz bei Menschen mit BehinderungenIn diesem Beitrag wird die Arbeitsunterlage des Gemeinsamen Ausschusses Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung von der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. (vfdb) und dem Deutsche Feuerwehrverband (DFV) vorgestellt: "Der rote Faden für den Brandschutz bei Menschen mit Behinderungen". Die Arbeitsunterlage wurde von mehreren Fachleuten aus dem Bereich Brandschutz und von mehreren Fachausschussmitgliedern des Gemeinsamen Ausschusses Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung von vfdb und DFV erstellt. Sie umfasst die Themen Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung bei Menschen mit Behinderungen und gibt Tipps aus der Praxis zu diesen Themen. Sie stellt Materialien für die Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung bei Menschen mit Behinderungen vor. Außerdem geht die Arbeitsunterlage auf die Themen Mitarbeiterschulung, Räumungsübung und Räumungskonzepte ein. Das Retten von Menschen mit Behinderungen, die Selbstrettung, Eigenrettung und Eigenhilfe im Brandfall wird ebenfalls vorgestellt. Die Arbeitsunterlage stellt Arten von Behinderungen und die "Leichte Sprache" vor. Sie gibt Einrichtungen, Betroffenen, aber auch Feuerwehrangehörigen und Brandschutzerzieherinnen und Brandschutzerziehern wichtige Tipps für die Brandschutzprävention in Verbindung mit Menschen mit Behinderungen. Referent/Referentin: Karlheinz Ladwig, Fachausschussmitglied, Gemeinsamer Ausschuss Brandschutzerziehung/Brandschutzaufklärung von vfdb und DFV, Hanau
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Web-Session: Unterstützung durch die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung
16:10-17:50 Uhr
Verfügbar
Aufgabe der bundesweiten Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatungsstellen (EUTB®) ist die unabhängige Beratung von Menschen mit Behinderungen und von Behinderung bedrohten Menschen zu allen Fragen der Teilhabe, Rehabilitation sowie Leistungsansprüchen. Die seit dem 01.01.2018 im Zuge des Bundesteilhabegesetztes (§ 32 Sozialgesetzbuch IX) eingerichteten Beratungsstellen unterstützen Menschen mit Behinderungen dabei, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Die EUTB® leistet dabei Orientierungs-, Planungs- und Entscheidungshilfe vor der Beantragung einer Leistung. Wie sieht die Arbeit der EUTB® konkret aus? Mit welchen Fragen und Anliegen richten sich Menschen mit Behinderungen an die Beratungsstellen? Welche Schwerpunkte haben sich in den Jahren seit Bestehen herauskristallisiert? Welche Herausforderungen begegnen den Beraterinnen und Beratern? Nach einer theoretischen Auseinandersetzung über Aufgaben und Ziele wird es um die praktische Arbeit gehen: Anhand von Fallbeispielen wird die besondere Arbeitsweise der Beratungsstellen vorgestellt. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und verschiedene Ansätze und Methoden der EUTB® kennenzulernen. Als Schwerpunkte werden die Beratungsmethoden Persönliche Zukunftsplanung und das Peer-Counseling dargestellt. Der Beitrag richtet sich an Beschäftigte, Fach- und Führungskräfte sowie EUTB-Beraterinnen und -Berater in der Behindertenhilfe.
Referent/Referentin: Juliane Feldbausch, Leitung der EUTB® Ortenau/Referentin, EUTB® Ortenau der AGBO e.V., Offenburg Daniel Feldbausch, EUTB® der AGBO e.V., Offenburg
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Web-Session: Burn-out von Beschäftigten vorbeugen und rechtzeitig erkennen
16:10-17:50 Uhr
Verfügbar
Hohe emotionale Anforderungen, geringe Vorhersehbarkeit der Arbeit, häufig wenig Spielraum bei der Pausengestaltung und das Gefühl mangelnder Wertschätzung sind nur einige Charakteristika der Arbeit in der Behindertenhilfe, die zu einem hohen Beanspruchungsempfinden führen können. So zeigen Studien, dass ein bis zwei Drittel der Fachkräfte unter einem erhöhten Burn-out-Risiko leiden und entsprechende Symptome zeigen. Leider ist die Datenlage in der Forschung noch sehr begrenzt, was zu den großen Schwankungen zwischen den Studien führt.
Neben dem jeweiligen persönlichen Schicksal bedeutet ein Burn-out mit seinen gesundheitlichen Folgen für Betriebe eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit (Stichwort "Präsentismus"), mitunter lange Arbeitsunfähigkeit, die die ohnehin in vielen Betrieben schwache Personaldecke weiter ausdünnt, und große Herausforderungen an das Betriebliche Eingliederungsmanagement.
Der Beitrag klärt, was sich hinter dem Begriff Burn-out verbirgt und gibt einen Überblick zu seinen Ursachen. Darauf aufbauend wird diskutiert, wie Führungskräfte, aber auch Personalverwaltung und Verantwortliche im betrieblichem Gesundheitsmanagement eine Krankheitsgenese beeinflussen und Warnsignale frühzeitig erkennen können. In diesem Zusammenhang wird Burn-out als Risikozustand und somit mögliche Ursache psychischer Störungen fokussiert. Ziel ist, eine übermäßige beziehungsweise andauernde Belastungssituation rechtzeitig auszumachen, bevor es zu einer Erkrankung kommt. Eine große Herausforderung – gerade in Zeiten von Corona.
Referent/Referentin: Dr. Dagmar Siebecke, Burnon-Zentrum, Düsseldorf
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Web-Session: Medizinprodukte in Werkstätten und Wohnheimen
16:10-17:50 Uhr
Verfügbar
In Werkstätten und Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen werden eine Vielzahl von Medizinprodukten eingesetzt. Diese Medizinprodukte können der Werkstatt, den Menschen mit Behinderung oder der Krankenkasse gehören. Im Alltag, in der Werkstatt oder dem Wohnheim werden diese Medizinprodukte sowohl von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen als auch von den Beschäftigten mit Behinderung verwendet. Im Beitrag wird dargestellt, was Medizinprodukte im Sinne des Medizinprodukterechts sind und welche Medizinprodukte in Werkstätten und Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen verwendet werden. Weiterhin werden die Anforderungen des Medizinprodukterechts an Dokumentation, Prüfung, Instandhaltung sowie Unterweisung bei der Verwendung von Medizinprodukten erläutert. Hierbei wird insbesondere auf die Besonderheiten bei der Verwendung von Medizinprodukten eingegangen, die den Menschen mit Behinderungen gehören oder diesen zur Verfügung gestellt wurden, aber von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Werkstatt verwendet werden müssen. Ebenfalls wird das Thema der notwendigen Unterweisungen beim Umgang mit Medizinprodukten behandelt.
Referent/Referentin: Rolf von Gimborn, Aufsichtsperson, BGW, Bochum
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Web-Session: Interaktives Online-Seminar - Wege aus dem Stress
16:10-17:50 Uhr
Verfügbar
Rein virtuell in Kontakt treten – und trotzdem aktiv mitarbeiten und Erfahrungen austauschen. Das bietet die BGW jetzt mit ihren Online-Seminaren. Erleben Sie auf dem BGW forum eins der neuen Online-Seminare der BGW zum Thema Stressprävention! In Krisenzeiten, aber auch darüber hinaus, ist es wichtig, auch die psychische Gesundheit im Blick zu haben. Bereits durch kleine Maßnahmen lässt sich die Belastung durch Stress für Sie selbst und Ihr Team verringern. Erleben Sie in diesem Online-Seminar professionelle Impulse zum Thema betriebliche Stressprävention, viel Interaktion und einen großen Praxisbezug. Denn so lassen sich Veränderungen am wirksamsten angehen. Sie können auf diese Weise konkrete praktische Tipps und Anregungen mitnehmen, die zu Ihnen und Ihrem Arbeitsplatz passen. Alle Online-Seminare der BGW setzen auf Interaktion: Es handelt sich also nicht um rein passive Online-Vorträge, sondern Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht. Referent/Referentin: Anjuli Fuchs, Referentin, BGW, Hamburg Marleen Jacobi, Personal- und Organisationsberatung, Dresden
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Web-Session: Hygiene und Arbeitsschutz in Zeiten der Corona-Pandemie
16:10-17:50 Uhr
Verfügbar
Durch die Corona-Pandemie ist die Aufmerksamkeit auf die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) wesentlich in den Brennpunkt getreten. Sie ist ein bezeichnendes Instrument für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Zum Infektionsschutz muss mit verschiedenen Arten von Mund-Nasenschutz und Atemschutzmasken sicher umgegangen werden. Bei der Auswahl der PSA sind verschiedene Kriterien zu beachten. Die Teilnehmenden erfahren Aktuelles über die Anforderungen und die Handhabung zu Schutzhandschuhen, Schutzkleidung, Atemschutzmasken, Schutzbrille und Gesichtsvisier. Das An- und Ablegen der PSA wird praktisch demonstriert und die sichere Handhabung aufgezeigt. Sie können sich im virtuellen Workshop über den Chat einbringen und Erfahrungen aus ihren Arbeitsbereichen austauschen und haben so einen Zugewinn für die Arbeitssicherheit und effektiven Infektionsschutz. Referent/Referentin: Sonja Bauer, Hygiene-Fachkraft, Radolfzell am Bodensee
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Web-Session: Bewegungsangebot für Menschen mit Behinderung
16:10-17:50 Uhr
Verfügbar
Viele Menschen mit Behinderung sitzen (zu) viel in Einrichtungen, bewegen sich wenig und denken, dass sie keinen Sport machen können. Dies ist meist dem geschuldet, dass Sport oft mit schnellem Laufen im Park oder schwerem Heben in einem Fitnessstudio verbunden wird. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen sind zwar oft motiviert, wissen jedoch nicht, wie sie die Menschen in Bewegung bringen können. Doch Sport beinhaltet auch kleine und spielerische Bewegungsformen, die bereits gesundheitlich förderlich sein und Selbstbewusstsein aufbauen können sowie für alle Menschen machbar sind. Da viele Menschen mit Behinderung allein nicht auf die Idee kommen, Sport zu treiben, ist die Unterstützung der Pflegenden, Betreuenden, Assistentinnen und Assistenten wichtig. Sie können zeigen, wie man sich auch im Alltag sportlich bewegen kann, und zu Bewegungsformen animieren. Dadurch wird sowohl der Alltag der Klienten und Klientinnen als auch der der Mitarbeitenden bereichert. Es wird gezeigt, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Betreuer und Betreuerinnen auch Menschen mit Einschränkungen im Alltag in Bewegung bringen können. Dies kann von kleinen Spielen am Tisch bis hin zu einfachen Körperbewegungen im Stehen oder Sitzen reichen. Es wird darauf geachtet, dass Alltagsgegenstände genutzt werden, die in Einrichtungen vorhanden sind. Natürlich wird auch Kreativität gefragt sein. Die Teilnehmenden lernen von den Referentinnen verschiedene Übungen, können aber auch eigene Ideen umsetzen oder hierfür Hilfestellungen bekommen. Referent/Referentin: Linda Bull, Sportlotsin, Ev. Stiftung Alsterdorf - Sport und Inklusion, Hamburg Ilka Meis, Projektleiterin SEI AKTIV!, Special Olympics Deutschland in Hamburg e.V. - Haus des Sports, Hamburg
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| Dienstag, 07.09.2021 - Wahlprogramm Block C |
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Plenum: Sport und Mobilität
09:00-10:40 Uhr
Verfügbar
Sport und Bewegung: ein Miteinander leben
Die Bedeutsamkeit von Sport und Bewegung für die gesellschaftliche Teilhabe lässt sich grob aus zwei Richtungen beschreiben: Zum einen bestehen viele Sport- und Bewegungsangebote in Gruppen, Sportvereinen oder öffentlichen Sporträumen, in denen Begegnungen stattfinden ("Inklusion im Sport"). Zum anderen können auch individuelle Sport- und Bewegungsformen dazu beitragen, dass Menschen mobiler werden und sich fitter fühlen und dadurch wieder an sozialen Aktivitäten teilnehmen können ("Inklusion durch Sport"). Diese beiden Perspektiven auf Sport und Bewegung als Weg zu sozialer Teilhabe sollen in dem Beitrag weiter ausgeführt werden: Es werden dazu theoretische Ausarbeitungen vorgestellt, konkrete Praxisbezüge hergestellt und verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert. Insbesondere die Vielfalt an Sport- und Bewegungsmöglichkeiten ist dabei eine große Stärke. Die Inhalte können passgenau ausgesucht und Sportregeln auf die Bedarfe der Sportlerinnen und Sportler zugeschnitten werden. Zudem werden Herausforderungen in den Blick genommen, die aktuell noch Barrieren für inklusive sportliche Aktivitäten darstellen: Rollstuhlgerechte Sportanlagen, barrierefreie Informationen oder Assistenzleistungen sind nicht flächendeckend zu finden. Darüber hinaus sind geeignete Sport- und Bewegungsmöglichkeiten nicht immer wohnortnah vorhanden und setzen ein hohes Maß an Mobilität und Zeitaufwand voraus. Auch solche Herausforderungen sollen in dem Beitrag aufgegriffen und Lösungsstrategien diskutiert werden. Zusammenfassend soll mit diesem Beitrag die hohe Relevanz von Sport und Bewegung für die soziale Teilhabe und die Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft aufgezeigt und diskutiert werden.
Referent/Referentin:Dr. Volker Anneken, Geschäftsführer, Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport gGmbH (FIBS), Frechen
Kooperationen zwischen Einrichtungen und SportvereinenSport ist ein in der Gesellschaft tief verankertes Thema. Viele Menschen sind Mitglied in Sportvereinen und üben tagtäglich verschiedenste Sportarten aus. Leider ist das Thema Inklusion in vielen Vereinen noch nicht angekommen. Es gibt nur vereinzelt gute Angebote für Menschen mit Behinderung, obwohl der Bedarf an Sport bei Menschen mit Behinderung mindestens genauso groß ist wie bei Menschen ohne Behinderung. Der Bedarf an inklusiven Sportangeboten ist aber auch nicht so leicht zu erkennen. Denn Menschen mit Behinderung trauen sich noch nicht selbstverständlich in Sportvereine. Entweder weil sie keine passenden Angebote finden, weil sie fürchten, abgelehnt zu werden, oder weil sie noch nicht genau wissen, welche Sportart zu ihnen passt. Andere kommen nicht von selbst mit Sport in Berührung. Sie wissen von daher gar nicht, dass Sport etwas für sie sein könnte. Sportvereine sehen so den Bedarf nicht und bieten in der Folge keine Sportangebote für Menschen mit Behinderung an. Ein Teufelskreis. Der Bereich Sport und Inklusion der Ev. Stiftung Alsterdorf hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Kreis zu durchbrechen. Besonders, da es sowohl für die Menschen mit Behinderung als auch für die Sportvereine eine Win-Win-Situation darstellt: Die Menschen können an der Gesellschaft teilhaben und sich ihren Möglichkeiten angepasst bewegen und die Vereine bekommen einen Zuwachs an Mitgliedern und tragen einen großen Teil zur Inklusion bei. Die Referentin stellt dar, wie man Einrichtungen der Behindertenhilfe mit Vereinen zusammenbringen und passende Angebote für Menschen mit Behinderung schaffen kann. Es werden anhand von Best-Practice-Beispielen sowohl Probleme als auch Stärken und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Referent/Referentin: Linda Bull, Sportlotsin, Ev. Stiftung Alsterdorf - Sport und Inklusion, Hamburg Ilka Meis, Projektleiterin SEI AKTIV!, Special Olympics Deutschland in Hamburg e.V. - Haus des Sports, Hamburg
Gesund und mobil zum Ziel Mobilität stellt heute ein global vorherrschendes Leitbild dar. Mobilität hat enormes Inklusions- und Teilhabepotenzial, stellt sie doch Voraussetzung und Mittel dar, um zentrale Teilhabefelder, zum Beispiel Gesundheit, Arbeit und Freizeit zu erreichen. Menschen mit (geistiger) Behinderung sind oftmals mobilitätsbehindert. Abhängig von Art und Schwere ihrer Beeinträchtigung und aufgrund der Gefährlichkeit des Straßenverkehrs ist eine selbstständige und unabhängige Verkehrsteilnahme (noch) nicht möglich. Dadurch entstehende Abhängigkeiten von Bezugspersonen und Transportdiensten können zur Unfähigkeit führen, unabhängig und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Nimmt man Inklusionsbestrebungen, zum Beispiel in den Bereichen Gesundheit und Arbeit, ernst, müssen Mobilitätskompetenzen bei Menschen mit (geistiger) Behinderung aufgebaut werden. In diesem Beitrag sollen vielfältige Übungen sowie praktische Anregungen und Projekte zur Vorbereitung auf die Teilnahme am Straßenverkehr zu Fuß, mit dem Fahrrad sowie mit Bus und Bahn vorgestellt werden. Die erprobten Praxisideen zeigen, dass Mobilitätsförderung nicht aus trockenem Auswendiglernen von Regeln besteht, sondern eine Vielfalt an Methoden bietet und Spaß macht.
Referent/Referentin:Dr. Melanie Knaup, Justus Liebig Universität Gießen; Institut für Förderpädagogik und Inklusive Bildung, Gießen
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Plenum: Gefahrstoffe
09:00-10:40 Uhr
Verfügbar
Fokus Gefahrstoffe: Gefährdungsbeurteilung in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM)
Von Reinigungsmitteln in der Wäscherei bis hin zu Leim und Farbe in der Tischlerei: An vielen Arbeitsplätzen in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) werden Gefahrstoffe verwendet. Grundlage für den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen im Betrieb ist eine fundierte und rechtskonforme Gefährdungsbeurteilung. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind dabei komplex und in ebenso stetigem Wandel wie die zu beurteilenden Arbeitsverfahren. Dieser Beitrag beleuchtet daher die grundlegenden Anforderungen an die gefahrstoffbezogene Gefährdungsbeurteilung in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen: Was macht eine gute Gefährdungsbeurteilung aus? Welche Tätigkeiten erfordern besondere Aufmerksamkeit und welche Anforderungen des deutschen und europäischen Gefahrstoffrechts müssen berücksichtigt werden? Diese Fragen sind für die betriebliche Praxis von ebenso großer Bedeutung wie der schnelle Zugang zu verlässlichen Informationen zu Gefahrstoffexpositionen und geeigneten Schutzmaßnahmen. Mit welchen Informationsangeboten und aktuellen Forschungsergebnissen kann die BGW Sie in der Praxis unterstützen?
Referent/Referentin:Dr. Johannes Gerding, Bereichsleitung Gefahrstoffe/Toxikologie, BGW, Köln
Aktuelles zum GefahrstoffrechtDie Gefährdungsbeurteilung bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen erfolgt nach den Prinzipien der Gefahrstoffverordnung und dem zugehörigen Technischen Regelwerk. Welche aktuellen Änderungen im deutschen und europäischen Gefahrstoffrecht müssen berücksichtigt werden? Diese Frage ist für die betriebliche Praxis von großer Bedeutung. In der Europäischen Union wurde ein einheitliches System zur Meldung von Informationen für die gesundheitliche Notversorgung bei Vergiftungsfällen eingeführt. Es gibt neue Technische Regeln und Arbeitsplatzgrenzwerte zum Beispiel für Metalle. Die überarbeitete Technische Regel „Schutzmaßnahmen“ bietet Hilfestellung zu einem breiten Tätigkeitsspektrum, angefangen bei Tätigkeiten mit geringer Gefährdung bis hin zu Tätigkeiten mit Staub oder mit entzündbaren Flüssigkeiten. Sie enthält zudem Praxisbeispiele zu Lüftungsmaßnahmen. Ein Präventionsschwerpunkt der nächsten Jahre wird es sein, Gefährdungen durch krebserzeugende Stoffe zu vermeiden. Der Vortrag vermittelt Basisinformationen für die betriebliche Praxis. Darüber hinaus erhalten Personen, die mit der Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen befasst sind, die Möglichkeit, ihre Fachkunde im Gefahrstoffrecht auf den aktuellen Stand zu bringen und möglichen Anpassungsbedarf bei der Beurteilung von Gefährdungen festzustellen. Referent/Referentin:Dr. Gabriele Halsen, Referentin Bereich Gefahrstoffe/Toxikologie, BGW, Köln
Gefahrstoffexpositionen und SchutzmaßnahmenAn vielen Arbeitsplätzen in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen werden Gefahrstoffe verwendet und Gefahrstoffexpositionen sind somit möglich. Dabei spielt die Entstehung von Haut- und Atemwegserkrankungen, beispielsweise durch belastende oder sensibilisierende Arbeitsstoffe, eine zentrale Rolle. Desinfektions- und Reinigungsmittel, Leim oder Farben können gefährliche Inhaltsstoffe bergen, aber auch lang anhaltende Arbeit im feuchten Milieu kann zu einer Gefährdung der Haut führen. Im Kontext der gefahrstoffbezogenen Gefährdungsbeurteilung stellt die Auswahl von geeigneten Produkten wie Desinfektions- und Reinigungsmitteln oder Farben sowie das Erstellen von Schutzmaßnahmen (technisch/organisatorisch/persönlich) entscheidende Komponenten zum sicheren Arbeiten dar. Informationen zu Gefahrstoffexpositionen und zu Schutzmaßnahmen an Arbeitsplätzen in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen werden in diesem Beitrag vorgestellt. Zuletzt werden konkrete Informationsangebote aufgezeigt, die die BGW und andere Unfallversicherungsträger zum sicheren Umgang mit Gefahrstoffen bereitstellen. Referent/Referentin:Dr. Lea Anhäuser, Referentin Bereich Gefahrstoffe/Toxikologie, BGW, Köln
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Web-Session: Motivation bei Suchtproblemen - eine Kurzintervention
09:00-10:40 Uhr
Verfügbar
In vielen Arbeitsbereichen sind suchtbezogene Probleme wie riskanter oder abhängiger Alkohol- und Tabakkonsum weit verbreitet – sowohl unter Betreuten als auch unter Beschäftigten. Das gut ausgebaute Hilfesystem wird aber nur selten oder gar nicht in Anspruch genommen. Dabei ist eine Änderung des Verhaltens ohne Unterstützung oft schwer zu realisieren. Impulse aus dem persönlichen Umfeld können dagegen sehr hilfreich sein – wenn sie einfühlsam, respektvoll und sozial kompetent vermittelt werden. Wie können Betroffene angesprochen und motiviert werden, damit eine Änderung ihres Suchtmittelkonsums möglich wird? Dieser Beitrag zeigt Leitlinien und Fertigkeiten hierfür auf. Vorgestellt wird das Modell einer motivationsorientierten Kurzintervention, bei der die vorhandenen Einstellungen der Betroffenen ebenso wie ihre Ressourcen genutzt werden. Der Ansatz der motivierenden Gesprächsführung gibt viele nützliche Hinweise. Schließlich werden Wege der Konsumreduktion oder -beendigung geplant und begleitet. Der lernpsychologische Ansatz des Selbstmanagements bietet eine breite Palette von bewährten Methoden – insbesondere für die schrittweise Veränderung des eigenen Suchtverhaltens hin auf ein selbst gestecktes Ziel. Referent/Referentin:Prof. Dr. Arno Drinkmann, Professor für Psychologie, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Nürnberg
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Web-Session: Adipositas-Modell-Wittekindshof
09:00-10:40 Uhr
Verfügbar
Aus den in den vergangenen Jahren erwachsenen Chancen der Teilhabe und Inklusion entstand die Notwendigkeit, dem Personenkreis der Menschen mit Intelligenzminderungen ein ausreichendes und individuelles Unterstützungsangebot anzubieten, um damit den Anforderungen der zunehmenden Eigenverantwortung gerecht zu werden. Vergleichbar mit der Gesamtbevölkerung stellt die Gewichtsentwicklung dabei eine besondere Herausforderung dar. In der Diakonischen Stiftung Wittekindshof wurde in diesem Kontext das Projekt "Adipositas-Modell-Wittekindshof" entwickelt. Im Fokus des Projekts steht die Hilfe zur Selbsthilfe. Um diese Zielsetzung zu unterstützen, stehen dem Personenkreis Adipositas-Selbsthilfegruppen zur Verfügung, die über Assistenzleistungen auf die Kompetenzen und Unterstützungsbedarfe der Zielgruppe ausgerichtet sind. Darüber hinaus gibt es ein offenes Beratungsangebot, das als Orientierungshilfe genutzt werden kann. Orientiert an den Kompetenzen und Unterstützungsbedarfen von Menschen mit Intelligenzminderungen ist es aber häufig notwendig, das primäre, sekundäre und tertiäre Lebensumfeld des Personenkreises zu unterstützen, um Sensibilität zu fördern, Wissen zu vermitteln und Handlungssicherheit zu gewährleisten. Um dieses zu erreichen, stehen in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof beratende Fachkräfte für Adipositas zur Verfügung. In Situationen, in denen das Gewicht eine lebensbedrohliche Entwicklung genommen hat, ist im Rahmen des Projekts ein zeitlich begrenztes Wohnen in einem speziell auf Menschen mit Adipositas und Intelligenzminderung ausgerichtetem Wohnangebot möglich.
Referent/Referentin:Dr. Norbert Hödebeck-Stuntebeck, Koordinator der Themenfelder Prader-Willi-Syndrom und Adipositas, Diakonische Stiftung Wittekindshof, Bad Oeynhausen
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Web-Session: Generationen gut führen
09:00-10:40 Uhr
Verfügbar
Expertinnen und Experten sind sich einig: Um dem bestehenden oder drohenden Fachkräftemangel zu begegnen, ist eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur notwendig. Sie bildet die Basis dafür, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Generationen gesund, kompetent und motiviert sind und bleiben. Besonders die älteren Arbeitnehmerinnen und -nehmer sollten dabei in den Fokus genommen werden, denn ihre Potenziale bleiben bislang oft unbeachtet. Doch wenn Ältere vernachlässigt werden, kann das zu Demotivation führen. Viele wünschen sich, möglichst früh in den Ruhestand zu gehen oder kündigen innerlich. Hier verschenken Unternehmen viel Potenzial. Angesichts der alternden Belegschaften gibt es daher dringenden Handlungsbedarf. Wichtig ist es, sich über die verschiedenen Generationen der Mitarbeitenden mit ihren Bedürfnissen, Belastungen und Potenzialen Gedanken zu machen und einen Führungsstil zu finden, der dabei hilft, die verschiedenen Mitarbeitergenerationen erfolgreich und gut zu führen. Das Ziel sollte eine altersgerechte und alternsgerechte Arbeitsgestaltung sein, die die Bedürfnisse der verschiedenen Mitarbeitergenerationen in den Blick nimmt, denn sie trägt zur Motivation, zur Zufriedenheit und zum Engagement der Mitarbeitenden bei. Eine schnelllebige, komplexe Arbeitswelt mit vielfältigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und hohem Bedarf an Kommunikation benötigt kontinuierliche Weiterbildung und Unterstützung auf der fachlichen Ebene, in Bezug auf das Miteinander und hinsichtlich der individuellen psychischen und physischen Gesundheit. Referent/Referentin: Friedrich Schneider, Geschäftsführer, Interkultureller Trainer (FH), Institut für interkulturelles Gesundheitsmanagement e.V., Aiterhofen
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Web-Session: Hilfen in der Arbeitswelt durch den Integrationsfachdienst (IFD)
09:00-10:40 Uhr
Verfügbar
Das Kernangebot der bundesweit tätigen Integrationsfachdienste, die Unterstützung von psychisch erkrankten/behinderten Beschäftigten auf dem ersten Arbeitsmarkt, hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten ausgeweitet. Das Unterstützungsangebot reicht von der Vermittlung von Arbeitslosen mit Behinderung, über Hilfen beim Übergang von Schule in den Beruf und Jobcoaching bis hin zur Berufsbegleitung bei psychosozialen Problemen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vor dem Hintergrund von Behinderungen aller Ausprägung. Nach einem Impulsvortrag über das Angebot des IFDs soll vor allem der Schwerpunkt auf die Unterstützung für Beschäftigte mit psychischen Erkrankungen/Behinderungen im Arbeitskontext gelegt werden. Die stufenweise Wiedereingliederung und die Beteiligung des IFDs im BEM-Verfahren sind dazu anschauliche Beispiele. Eventuell mit Kleingruppen in digitalen Breakout Rooms und mit Best-Practice-Beispielen von den Teilnehmenden soll die betriebliche Sichtweise auf diese Herausforderung nicht zu kurz kommen. Gerade vor dem aktuellen Hintergrund von immer mehr psychisch beeinträchtigten Beschäftigten ist diese Schwerpunktsetzung gewählt. Dieser Beitrag soll insbesondere Multiplikatoren, Führungskräfte und Personalverantwortliche ansprechen. Fragen zum Thema dürfen gern vorab an den Referenten an die E-Mail-Adresse nikolai.magdalinski@ifd-hamburg.de (mit dem Betreff BGW forum) eingesendet werden. Wenn möglich, werden diese in der Web-Session beantwortet. Referent/Referentin: Nikolai Magdalinski, Psychologe; Leitung, IFD Hamburg/ARINET, Hamburg
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Web-Session: Stolpersteine in der Behindertenhilfe - Nähe und Distanz
09:00-10:40 Uhr
Verfügbar
Die Auseinandersetzung mit dem Thema professionelle Nähe löst bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in der Behindertenhilfe oft Verunsicherung und Angst aus. Praktische Erfahrungen in der Fort- und Weiterbildung in Werkstätten der Behindertenhilfe zeigen, warum das so ist. Trotz Integration und Inklusion fällt es den Beschäftigten oft schwer, eingefahrene Muster im Umgang mit Menschen mit Behinderungen zu verändern und anzupassen. Dabei spielt unter anderem auch die Motivation eine tragende Rolle. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Haltungen eine Veränderung erschweren und wie sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertfrei dem Thema professionelle Nähe nähern können. Welche Dynamiken verhindern sowohl auf der Führungsebene als auch beim pädagogischen Personal einen Umgang mit dem Thema? Was ist nötig, um sich mit diesem Thema angstfrei auseinanderzusetzen? Mit Achtsamkeit und Wertschätzung und mit Lust auf das Neue kann eine Kulturveränderung in Institutionen gelingen. Der Beitrag vermittelt Sicherheit und weckt die Neugier auf Kulturwandel und Partizipation. Referent/Referentin: Roberta Bandel, Inhaberin, Praxis systemische Supervision, Coaching und Organisationtsentwicklung, Hasselroth
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Pause und Ausstellung
10:40-11:00 Uhr
Besuchen Sie während der Pausen die digitalen Stände im Ausstellungsbereich, nehmen Sie am Lockerungsangebot der "Bewegten Pause" teil oder tauschen Sie sich mit anderen Teilnehmenden via Chat in der Lounge aus.
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| Dienstag, 07.09.2021 - Wahlprogramm Block D |
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Plenum: Soziale Teilhabe - Teil 2
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
Unter uns: soziale Teilhabe
In diesem Beitrag stellt der Referent die Rechte von Menschen mit Behinderung nach der UN-Behindertenrechtskonvention und dem Bundesteilhabegesetz mit dem Sozialgesetzbuch IX und VII zur vollständigen Partizipation an der Gesellschaft dar. Ebenso geht er auf die soziale Teilhabe als Grundrecht für Menschen mit Behinderung nach der UN-Behindertenrechtskonvention und deren Verwirklichung im deutschen Sozialrecht, speziell im Sozialgesetzbuch IX und VII ein. In der gesetzlichen Unfallversicherung haben die Versicherten einen Anspruch auf Heilbehandlung einschließlich der Leistungen zur medizinischen Rehabilitation, zur Teilhabe am Arbeitsleben und zur sozialen Teilhabe. Die soziale Teilhabe führt in der Umsetzung des Leistungsrechts insgesamt noch ein Schattendasein und ihr kommt nicht die Aufmerksamkeit zu, die beispielsweise der medizinischen Rehabilitation oder beruflichen Teilhabe zugutekommt. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege setzt hier an, um aktiv zu werden. Im Vortrag wird dargestellt, welche ausgeprägten Dimensionen soziale Teilhabe erreichen kann. Es wird die Vielfältigkeit der Bedürfnisse mit ihrer Bedeutung für die Lebensqualität gezeigt und mit welchen Leistungen zur sozialen Teilhabe diese Bedürfnisse gedeckt werden können. Referent/Referentin: Ralf Janello, Bereichsleiter Teilhabe, BGW, Köln
Die Bedeutung von sozialer Teilhabe für Menschen mit SchmerzDer Beitrag soll die besondere Bedeutung von sozialer Teilhabe für Menschen mit Behinderung am Beispiel von Menschen mit Schmerzen aufzeigen. Schmerzen – wie auch andere körperliche, geistige oder seelische Sinnesbeeinträchtigungen – erfüllen den Behinderungsbegriff des Sozialgesetzbuchs IX und diese Menschen haben regelhaft einen Bedarf an Leistungen zur sozialen Teilhabe. Besonders bei chronischen Schmerzen resultieren daraus Einschränkungen der Lebensqualität. Im Kontext des bio-psycho-sozialen Modells werden die Teilhabeeinschränkungen von Menschen mit Behinderungen deutlich und dürfen keinesfalls missachtet werden. Unabhängig davon, ob Schmerzen aus einem Versicherungsfall resultieren oder nicht, erfahren Menschen mit Schmerzen Einschränkungen in ihrer sozialen Teilhabe. Besonders Einschränkungen, die permanent den Alltag bestimmen, bringen häufig Defizite in der Lebensqualität mit sich. Teilhabe ist ein Menschenrecht. Die UN-Behindertenrechtskonvention hat sie zu einem selbstverständlichen Recht erklärt. Sie erfasst alle Lebensbereiche. Familie, Freunde, Wohnen, Bildung, Politik und Kultur sind nur einige der Dimensionen. Begleitet von einem modernen Behinderungsverständnis sind Politik und Gesellschaft aufgefordert, den fälschlich als krank und abweichend wahrgenommenen Behinderten eine umfassende, selbstbestimmte Lebensführung sowie vollständige gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Referent/Referentin: Verena Krämer, Sachbearbeiterin, BGW, Köln
Teilhabe durch gutes SehenGutes Sehen ist eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe am (Erwerbs-)Leben und somit auch ein sehr wichtiger Aspekt bei Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Großflächige Augenuntersuchungen in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen haben vor circa zehn Jahren gezeigt, dass das Sehvermögen der Beschäftigten mit Behinderung erschreckend hohe Defizite aufweist. Auch Korrekturmaßnahmen des Sehvermögens – insbesondere durch Brillen – zeigten hier keine Verbesserungen. Teilweise wurden erstmalig im Leben der Menschen mit Behinderungen schwerste, das Augenlicht bedrohende Augenerkrankungen festgestellt. Daraufhin wurden bei einem großen Träger von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen auf Anregung des Präventionsdienstes der BGW Augenuntersuchungen durch den betriebsärztlichen Dienst durchgeführt. Im Vortrag werden Umfang, Durchführung und Auswertung dieser Augenuntersuchungen bei Menschen mit Behinderung im Diakonischen Werk im Kirchenkreis Recklinghausen e. V. sowie Besonderheiten, die sich bei der Augenuntersuchung von Beschäftigten mit Behinderung ergeben haben, vorgestellt. Weiterhin werden mögliche Maßnahmen vorgestellt, die schlecht sehenden Menschen die Orientierung ermöglichen. Referent/Referentin: Rolf von Gimborn, Aufsichtsperson, BGW, Bochum Thomas Rittner, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Diakonisches Werk im Kirchenkreis Recklinghausen, Recklinghausen
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Plenum: Digitaler Wandel
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
"Digital dabei": Vorstellung des Projekts
Das Projekt "Digital dabei" gibt es im Sozialwerk St. Georg seit November 2018. Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass immer mehr Klientinnen und Klienten ein Smartphone haben und benutzen. Viele von ihnen können fast eigenständig und gut damit umgehen. Andere können weder lesen noch schreiben; außerdem fehlt ihnen zum Beispiel aufgrund einer geistigen Behinderung die Möglichkeit, die Anwendungen zu verstehen und auszuüben. Das ist für das Sozialwerk St. Georg der Auftrag, den Klientinnen und Klienten die Möglichkeit an digitaler Teilhabe zu vermitteln. Ziel ist also die Förderung der digitalen Teilhabe für Menschen mit Assistenzbedarf. Nach dem Peer-Ansatz werden sogenannte Medienberaterinnen und -berater ausgebildet. Diese geben ihr Wissen an andere Klientinnen und Klienten weiter. Außerdem werden Workshops zu verschiedenen Themen angeboten: zum Beispiel Facebook, Texte oder Bilder bearbeiten. Zudem finden digitale Treffs statt, wo die Fragestellungen ganz verschieden sind. Da die Einrichtungen des Sozialwerks St. Georg im ländlichen Bereich sehr dezentral liegen, besteht das Angebot an den verschiedensten Standorten. So entsteht ein Netzwerk und ein gegenseitiges Lernen voneinander. Zusätzlich ist ein sogenanntes Redaktionsteam im Aufbau. Hier sollen die Klienten mit Unterstützung die sozialen Medien wie zum Beispiel Instagram bedienen. Hier lernen sie, wie man etwas gut formuliert und Bilder bearbeitet. Menschen mit Assistenzbedarf kommen in den sozialen Medien häufig "nicht zur Sprache". Das möchten wir ändern! Das Projekt ist von der Aktion Mensch für drei Jahre gefördert und im November 2019 vom CBP (Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e. V.) mit dem ersten Platz innerhalb des ausgeschriebenen Digitalpreises ausgezeichnet worden (siehe auch: CBP Themenheft digitale Teilhabe). Das Projekt wurde auch im Rahmen des CBP-Fachtages in Fulda (September 2020) vorgestellt. Referent/Referentin: Susanne Fabri, Leitung Bildungsatelier/Stabstelle inhaltliche Qualität und Leitbild, Sozialwerk St. Georg, Schmallenberg Kerstin Finger-Balkenhol, Sozialwerk St. Georg gGmbH, Schmallenberg
Digitale Teilhabe in der PraxisDigitale und assistive Technologien können im Bereich Kommunikation das Leben von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen enorm bereichern. Kommunikation bedeutet für Menschen mit schwersten und mehrfachen Behinderungen jedoch etwas ganz anderes als für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Während für die eine Gruppe das wichtigste Ziel ist, sich überhaupt für ihre Umwelt verständlich zu machen, möchten die anderen selbstbestimmt das Internet und Social Media nutzen. Ein weiterer Bereich, der von der digitalen Kommunikation profitieren kann, sind datenschutzkonforme Beratungen per Video, die dank der Bildübertragung mit visuellen Hilfsmitteln mit Klientinnen und Klienten kommunizieren konnten. Gerade dieses Thema hat durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie enorm an Bedeutung gewonnen. Der Bundesfachverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e. V. beschäftigt sich bereits seit 2014 mit dem Thema Digitale Teilhabe für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen. Forschungsprojekte, der erste Digital-Preis in diesem Feld und Publikationen bringen das Thema in Deutschland stärker voran. In diesem Vortrag wird ein Überblick über gute Beispiele aus der Praxis zum Bereich Kommunikation mit digitalen und assistiven Hilfsmitteln anhand der vielfältigen Erfahrungen in Stift Tilbeck GmbH gegeben. Referent/Referentin: Marcus Hopp, Stabsstelle Digitale Teilhabe und Projektmanagement, Stift Tilbeck GmbH, Havixbeck
Teilhabe am Arbeitsleben: digitale und assistive HilfenDie UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) räumt Menschen mit Behinderungen unabhängig von ihrem Unterstützungsbedarf das Recht auf Arbeit ein. In diesem Zusammenhang fordert sie die Gesellschaften auf, entsprechende Arbeitsangebote, insbesondere auch unter Verwendung digitaler und assistiver Technologien, zu machen. Werkstätten, Tagesförderstätten sowie inklusionsorientierte Unternehmen möchten diesem Anspruch gerecht werden. In diesem Vortrag werden Beispiele skizziert und Wege aufgezeigt, wie Arbeit im Hinblick auf die Gesunderhaltung, Arbeitszufriedenheit und die Persönlichkeitsentwicklung gestaltet werden kann. Dabei stehen ergonomische, therapeutische, soziale und technische Aspekte im Vordergrund. Die Teilnehmenden erhalten Impulse, wie moderne, personenzentrierte Lösungsansätze einer adaptiven Arbeitsplatzgestaltung praktisch umgesetzt werden. Für die Behindertenhilfe besteht akuter Handlungsbedarf, um innerhalb des bereits sehr dynamischen technischen Wandlungsprozesses, in welchem sich unsere Gesellschaft derzeit befindet, nicht zurückzubleiben. Referent/Referentin: Patrick Oeffner, Eigentümer und Geschäftsführer, Gripability GmbH, Freiensteinau
EmotAsS: Assistenzsystem zur Unterstützung von Menschen mit BeeinträchtigungDigitale Medien können Menschen mit Beeinträchtigungen bei ihren Tätigkeiten unterstützen und ihnen mehr Verantwortung, Selbstbestimmung und Kontrolle ermöglichen. Im Verbundprojekt EmotAsS, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), wurde ein System aus Software und Hardware entwickelt, das sowohl die Beschäftigten unterstützt als auch ihre Betreuerinnen und Betreuer entlastet. Die Anwendung gibt am Individuum orientierte Unterstützung für anstehende Aufgaben und reagiert auf den emotionalen Zustand der Nutzerinnen und Nutzer. Der Prototyp des Systems wurde in der Werkstatt Bremen zusammen mit Beschäftigten und Mitarbeitenden im Bereich Hauswirtschaft entwickelt und erprobt. Durch eine Anpassung der Inhalte ist die Übertragbarkeit auf verschiedene andere Bereiche sehr gut möglich. Die Beschäftigten erhalten am Bildschirm unterstützende und erklärende Anweisungen für verschiedene Aufgaben, die zu bewältigen sind. Gesteuert wird das System in erster Linie per Spracheingabe, wahlweise aber auch per Touchscreen oder über eine einfache Tastatur. Im Zuge der Spracherkennung ermittelt das System positive oder negative Emotionen sowie deren Intensität. Im Falle von negativen Gefühlen wird den Nutzerinnen und Nutzern angeboten, sich zunächst einem beruhigenden Spiel auf dem Bildschirm zu widmen – bei einem Mangel an Energie wird stattdessen eine kleine Verfolgungsjagd vorgeschlagen. EmotAsS endete als gefördertes Forschungsprojekt am 31. Mai 2018. Die Beteiligten kämpfen noch darum, das System weiterentwickeln zu können
Referent/Referentin:Prof. Dr. Benjamin Tannert, Hochschullehrer, Hochschule Bremen, Bremen
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Plenum: Inklusiv wohnen und arbeiten
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
Wohnprojekte - Inklusion ohne Exklusion mit Interdisziplinarität
Längst gibt es für Menschen mit Behinderung Alternativen zum Leben im Heim, auch bei erhöhtem Unterstützungsbedarf. Inklusive und gleichberechtigte Wohnkonzepte, die interdisziplinär umgesetzt werden, bieten sogar Einsparpotenziale bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung für die Fachbereiche Pädagogik, Pflege und Architektur. Räumliche Rahmenbedingungen für umfassende Teilhabe werden auch durch Wohnungen geschaffen, die nach einem wirtschaftlichen Mindeststandard an Universal Design nach der UN-Behindertenrechtskonvention gestaltet sind. Sie können von allen Menschen genutzt werden.
Innovative Lösungsansätze zeigen bereits, dass sich disziplinübergreifende Gleichberechtigung und Empowerment von Menschen mit Behinderung für alle Beteiligten lohnen. Wird der interdisziplinäre Ansatz auch in der Altenhilfe und eventuell sogar in der Kinder- und Jugendhilfe fachgerecht umgesetzt, ergeben sich noch weitere Vorteile. Wichtige Stellschrauben sind dabei interdisziplinäres Change-Management und Schnittstellenkompetenzen. Am Beispiel von Nullschwellen an Außentüren wird in diesem Beitrag erklärt, was darunter zu verstehen ist und was bei der Umsetzung von inklusiven Wohnkonzepten dringend berücksichtigt werden muss. Referent/Referentin: Ulrike Jocham, Dipl-Ing. in Architektur/Heilerziehungspflegerin, Stuttgart
Neu- und Umbaubauplanung von WerkstättenBei einem Neu- oder Umbau von Werkstätten sind neben der Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes immer auch die Mindestvorgaben der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und der zugehörigen Arbeitsstättenregeln (ASR) zu berücksichtigen. Jedoch reichen bei der Planung von Werkstätten diese Mindestvorgaben der ArbStättV und der ASR in der Regel nicht aus. Hier muss nach den Vorgaben der ASR V3 und ASR V3a.2 der erforderliche Flächenbedarf individuell ermittelt und festgelegt werden. Zu wenig Fläche am Arbeitsplatz kann neben Arbeitsunfällen auch Aggressionen mit Übergriffen zur Folge haben. In dem Vortrag wird die DGUV Information 207-028 "Neu- und Umbauplanung von Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM)", herausgegeben vom Sachgebiet Wohlfahrtspflege des Fachbereichs Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege der DGUV, vorgestellt. In dieser DGUV Information wird an zahlreichen Beispielen der Mindestflächenbedarf dargestellt, der bei den Arbeitsstätten von behinderten Menschen gewährleistet sein muss.
Referent/Referentin: Ulf-Thorsten Dohne, stv. Bezirkststellenleiter, BGW, Würzburg
Bessere Akustik in Werkstätten für Menschen mit BehinderungGerade bei Menschen mit einer Behinderung und/oder Hörbehinderung ist eine Optimierung der Raumakustik notwendig. Der Vortrag geht darauf ein, was Lärm ist und wie Lärm wirkt, welche Planungsgrundsätze zu beachten sind (Beispiel: DIN 18041) und welche Folgen eine schlechte Raumakustik haben kann. Anhand von praktischen Beispielen wird aufgezeigt, welche raumbedingten Maßnahmen in unterschiedlichen Wohn- und Arbeitsbereichen ergriffen werden können und wie eine optimierte Gestaltung aussehen kann. Bereiche können dabei sein: Werkstätten, Montage- und Produktionsbereiche, Büros, Gemeinschafts- oder Speiseräume. Darüber hinaus wird auf verhaltensbedingte und organisatorische Maßnahmen eingegangen. Aus aktuellem Anlass wird auch das Thema Lautstärke und Verbreitung von Aerosolen mit aufgegriffen. Welcher Zusammenhang besteht zwischen der größeren Verbreitung von Aerosolen bei lauter Stimmlautstärke und schlechten akustischen Bedingungen? Neue Erkenntnisse und Studien beschreiben, dass die Zahl der Partikel mit der Lautstärke ansteigt. Dementsprechend lässt sich daraus ableiten, dass lauteres Sprechen zu mehr Aerosol-Ausstoß führt. Vor allem in ungenügend gedämmten Räumen führt der sogenannte Lombardeffekt bei Vorhandensein von Hintergrundgeräuschen dazu, dass der Sprecher seine Lautstärke und meist auch seine Tonlage erhöht. Je gedämmter ein Raum deshalb ist, desto weniger laut muss gesprochen werden, da die anderen Sprecher nicht übertönt werden müssen. Referent/Referentin: Anja Winter, Geschäftsführende Gesellschafterin, Reichenbach/Fils
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Web-Session: "Kompetent mobil" - So gelingt Teilhabe (Grundlagen)
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
"Kompetent mobil" ist ein Programm zur Förderung der Mobilitätskompetenz von Menschen mit Behinderungen, das auf der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) basiert. Das Konzept wurde unter wissenschaftlicher Begleitung erarbeitet und wird seit vielen Jahren erfolgreich in der Praxis angewandt. Teilnehmende der Mobilitätstrainings konnten und können durch individuelle Lerneinheiten ihre beruflichen und gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten erweitern. Das Programm besteht aus einem internetbasierten Assessmentverfahren (Selbst- und Fremdeinschätzung, Interview) sowie einem digitalen Handbuch mit umfassendem Trainingsmaterial. Im Assessment wird der Förderbedarf des einzelnen Menschen mit Behinderungen festgestellt, um einen individuellen Trainingsplan zu erstellen. Die Trainingsmaterialien sind abgestimmt auf allgemeine Mobilitätsaspekte, Mobilität zu Fuß mit und ohne Hilfsmittel, Bus- und Bahnfahrt, Rollstuhlmobilität, Hand- und Adaptivbike, Fahrrad sowie bei Bedarf die Eigennutzung von motorisierten Fahrzeugen. Es wird über Inhalte, Vorgehensweise, Nutzung sowie Nutzen des Programms informiert. Im weiteren Verlauf werden konkrete Fall- sowie Umsetzungsbeispiele im Mittelpunkt stehen. Hierbei sollen die Perspektiven von Führungskräften, Mobilitätstrainerinnen und -trainern sowie Teilnehmenden am Förderprogramm zur Sprache kommen. Der Beitrag richtet sich an Fach- und Führungskräfte, die mit Menschen mit körperlichen, sensorischen, kognitiven und/oder psychischen (Mobilitäts-)Beeinträchtigungen arbeiten. Referent/Referentin: Jürgen Mies, Fachdienst für Mobilität, Sport und Gesundheit, Mobilitätstrainer, Josefsheim gGmbH, Olsberg Marcus Kietzer, M.A. Sportwissenschaftler, Mobilitätstrainer Martina Magdalinski, M.A. Organisationsberatung, Fachkoordinatorin für Beratung und Inklusion, BGW, Hamburg
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Web-Session: Digitalassistenz - neue Berufsfelder für Menschen mit Behinderung
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
Menschen mit Lernschwierigkeiten oder sogenannter geistiger Behinderung sind auch im Jahr 2021 noch davon bedroht, im digitalen Abseits zu stehen. Die Gründe sind vielfältig. Teilweise werden Zugänge verwehrt. Menschen mit geistigen Behinderungen wird die Fähigkeit abgesprochen, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden. Angebote für den Medienkompetenzerwerb sind nicht adäquat. Seit 2010 setzt sich die "In der Gemeinde leben gGmbH" aus Düsseldorf mit ihrem Projekt PIKSL (Personenzentrierte Interaktion und Kommunikation für mehr Selbstbestimmung im Leben) für die digitale Teilhabe von Menschen mit Lernschwierigkeiten ein. Von Anfang an haben Menschen mit und ohne Behinderungen im Düsseldorfer PIKSL Labor auf Augenhöhe zusammengearbeitet. Aus der Arbeit resultieren unterschiedliche Bildungsangebote, in denen Menschen mit Lernschwierigkeiten die Rolle vom Hilfeempfänger zur Dozentin gewechselt haben. Inzwischen gibt es deutschlandweit sechs PIKSL Labore und acht Netzwerkpartner (Stand: Juni 2021), in denen Menschen mit Behinderungen ihre Fähigkeiten und Ressourcen einsetzen. Durch die Coronapandemie wurde und wird das Bewusstsein für die Relevanz der digitalen Teilhabe für Menschen mit Lernschwierigkeiten geweckt. Inhalt der Web-Session: - Kurzer Impuls zu PIKSL und der PIKSL Arbeitsweise
- Arbeitsgruppen zur Initiierung und Implementierung der inklusiven Arbeitsweise
- Vorstellung der Gruppenergebnisse - Diskussion und Ergebnissicherung
Referent/Referentin: Bernhard Spelten, Sozialarbeiter - zuständig für Netzwerk und Kooperationen, In der Gemeinde leben gGmbH/PIKSL, Düsseldorf
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Web-Session: Barrierefrei unterweisen - eine Handlungsempfehlung
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
Im Beitrag geht es um die Umsetzung der Unterweisung im eigenen Unternehmen für Teilnehmende und/oder Mitarbeitende mit Behinderung – sowie um eine barrierefreie Einführung in die Arbeitssicherheit allgemein. Um die Arbeit mit den Teilnehmenden und Kundinnen und Kunden zu verdeutlichen, ist es von hoher Bedeutung, mehrere Fallbeispiele hinzuzuziehen, um bedarfsspezifisch zu entscheiden, mit welchen Möglichkeiten auf den Menschen als Individuum einzugehen ist. Wichtig ist es dabei zu hinterfragen, welche Ressourcen auf der einen Seite und Materialien auf der anderen Seite zur Verfügung stehen/gestellt werden müssen und welche sich in erster Linie eignen. Gemeinsam werden Fallbeispiele aus der Praxis vorgestellt und besprochen. Das erlernte Wissen aus der Web-Session soll mit diesen Beispielen verknüpft werden. Außerdem werden Checklisten zum Thema "Barrierefreie Kommunikation" erarbeitet, am Ende gemeinsam besprochen und Ideen zusammengetragen. Schließlich werden unterschiedliche Handlungsoptionen zu verschiedenen Unterstützungsbedarfen ausgearbeitet und Skizzen zu den unterschiedlichen Bedarfen der Zielgruppe angefertigt. Ziel ist es, den Teilnehmenden Impulse zur Umsetzung und Integration der barrierefreien Kommunikation in Bezug auf das Thema Unterweisung an die Hand zu geben. Referent/Referentin: Mona Schulze-Frieling, AWO Bildung+Lernen gGmbH, Unna Daniel Tünsmeyer, Maßnahmekoordinator Inklusionsprojekt NeuEinstellung, Bildung+Lernen gGmbH, Kamen
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Web-Session: Werkstatt für Menschen mit Behinderung - beschützende Werkstatt oder Industrie 4.0?
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
Arbeitsformen für Menschen mit Behinderung gibt es schon lange. Begonnen als "Arbeitshäuser", sind Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) heute nicht mehr weg zu denkende Einrichtungen in der Eingliederungshilfe. Mit der Umsetzung des Sozialgesetzbuch IX wurde ein Paradigmenwechsel eingeläutet, der sich von der Fürsorge abwandte und die Selbstbestimmung kräftigte. Der Wechsel von der Integration hin zur Inklusion unterstrich die Gleichrangigkeit (und -wertigkeit!). Gleichwohl werden aber auch im industriellen Bereich die Anforderungen der Auftraggeber zunehmend anspruchsvoller, Menschen mit Behinderung sind zunehmend mündiger und nehmen ihre Rechte wahr, Werkstatträte und Frauenbeauftragte bestimmen in wichtigen Fragen mit. Eltern und Betreuende sind kritischer. Rationelles Arbeiten lässt vielfach die individuelle Förderung in den Hintergrund geraten. Wie gelingt dieser Spagat, wo stehen die Werkstätten heute wirklich? Der Referent gibt einen kurzen geschichtlichen Abriss und versucht gemeinsam mit den Teilnehmenden auf diese Fragen eine Antwort zu finden. Menschen mit Behinderung sind ausdrücklich willkommen! Referent/Referentin: Heinz Rembor, Leiter Kriseninterventionsteam, Arbeiter Samariter Bund KV Coburg Land e.V., Neustadt
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Pause mit inklusiver Kochshow
12:40-13:40 Uhr
Leicht kochen – leicht essen
An allen drei Tagen wird während einer Programmpause gekocht. Lernen Sie dabei jeweils neue Rezepte kennen. Am Dienstag können Sie sogar live mitkochen – die Zutatenliste erhalten Sie vorab! Durch die Rezepte führt TV-Koch und Moderator Volker Westermann, der sich besonders für das Thema inklusives Kochen engagiert. Unterstützt wird er von Moderatorin Katrin Degenhardt. Gezeigt wird, wie viel Spaß Kochen jedem und jeder machen kann – egal, ob mit oder ohne Behinderung. Die Gerichte lassen sich einfach nachkochen. Die Kochshow wird im Bereich "Pause und Ausstellung" übertragen. Die Rezepte gibt es am virtuellen Messestand „Teilhabe“ im Ausstellungsbereich der Kongressplattform.
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| Dienstag, 07.09.2021 - Hauptprogramm |
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Verleihung des BGW-Gesundheitspreises 2021
13:40-14:50 Uhr
Wer geht mit gutem Beispiel voran und setzt sich in besonderer Weise für die Gesundheit am Arbeitsplatz ein? Die BGW belohnt engagierte Einrichtungen der Behindertenhilfe mit dem BGW-Gesundheitspreis 2021. Lernen Sie bei der abwechslungsreichen Preisverleihung und in einem zweiteiligen Plenum am Folgetag die Betriebe kennen, die in die Finalrunde gekommen sind. Wie gehen sie vor? Welche Tipps haben sie für andere Einrichtungen? Das Plenum am Folgetag bietet Gelegenheit, Fragen zu stellen. Freuen Sie sich aber zunächst auf eine spannende Preisverleihung mit den Finalistinnen und Finalisten des BGW-Gesundheitspreises 2021.
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Pause und Ausstellung
14:50-15:15 Uhr
Besuchen Sie während der Pausen die digitalen Stände im Ausstellungsbereich, nehmen Sie am Lockerungsangebot der "Bewegten Pause" teil oder tauschen Sie sich mit anderen Teilnehmenden via Chat in der Lounge aus.
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| Dienstag, 07.09.2021 - Wahlprogramm Block E |
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Plenum: Arbeitsschutz mit System
15:15-16:55 Uhr
Verfügbar
Gewinn im Arbeitsschutz: WfbM-Beschäftigte werden Sicherheitsbeauftragte
Die betreuten Personen – oft als Beschäftigte bezeichnet – stellen einen Großteil der Arbeitskräfte einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM) dar. Als gut qualifizierte und hoch motivierte Kräfte leisten viele ihren Beitrag zum wirtschaftlichen
Erfolg der Betriebe. Daher liegt es nahe, die Beschäftigten in WfbM auch am Arbeitsschutz zu beteiligen und als Sicherheitsbeauftragte in die betriebliche Arbeitsschutzorganisation mit einzubinden.
Durch Sicherheitsbeauftragte mit einem etwas anderen Blickwinkel kann das Niveau im Arbeits- und Gesundheitsschutz spürbar erhöht werden.
Aus diesem Grund hat die BGW diese Zielgruppe als wichtigen Multiplikator im Arbeits- und Gesundheitsschutz erkannt und bietet ein innerbetriebliches Grund- und weitere Aufbauseminare für Sicherheitsbeauftragte in WfbM an. Die Beschäftigten lernen die
Aufgaben und Arbeitsweisen des Sicherheitsbeauftragten kennen, sind motiviert diese wahrzunehmen, sind Ansprechpersonen für Kolleginnen und Kollegen und beteiligen sich an Betriebsbegehungen. Um die positiven Aspekte der Ausbildung zu verstärken
und die Gründung einer "Sicherheitspolizei im Arbeitsschutz" zu verhindern, liegt der Schwerpunkt der Ausbildung auf der ganzheitlichen Betrachtung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Was läuft gut in der Einrichtung? Was kann noch verbessert werden
und wie sage ich es dem Gruppenleiter oder der Gruppenleiterin?
Die Teilnehmenden erhalten einen Gesamtüberblick zu den konkreten Inhalten der Seminare, den Anforderungen an die Zielgruppe und deren Unternehmen und erfahren, welche organisatorischen Voraussetzungen für ein Inhouseseminar zu erfüllen sind.
Referent/Referentin:
Petra Draband, Aufsichtsperson, BGW, Köln
Arbeitsschutz mit System bei großen Trägern
Die Gestaltung einer wirksamen Arbeitsschutzorganisation stellt größere Träger mit vielen Einrichtungen und unterschiedlichen Standorten vor multiple Herausforderungen. Es besteht die Gefahr, dass jede Einrichtung "ihr eigenes Ding macht". Damit verbunden:
Die Geschäftsführung in der Zentrale kann ihrer Kontrollpflicht nicht richtig nachkommen und die Möglichkeit, Synergien zu nutzen, bleibt unberührt.
Um dies zu vermeiden, hat die Samariterstiftung ein zentral gesteuertes Managementsystem für den Arbeitsschutz etabliert. Darüber hinaus besteht eine enge Zusammenarbeit mit der BGW.
Die Samariterstiftung bietet soziale Dienstleistungen im Bereich der Altenhilfe, Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie an. Mit über 60 Einrichtungen und circa 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört sie zu den großen Mitgliedsunternehmen
der BGW in Baden-Württemberg.
Der Vortrag gibt Einblick in die Arbeitsschutzorganisation der Samariterstiftung. Zudem erfahren Sie, wie die Zusammenarbeit mit der BGW in der Praxis aussieht.
Referent/Referentin:
Lisa Bein, Aufsichtsperson, BGW, Karlsruhe
Barrierefreie Unterweisung in der Praxis
Die Bildung+Lernen gGmbH (B+L) ist seit vielen Jahren an der Durchführung und Umsetzung verschiedener arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen und Projekten beteiligt. Hierzu zählen auch Maßnahmen, die sich auf Menschen mit Behinderung beziehen. Zu Beginn einer jeden Maßnahme wird für die Teilnehmenden eine Unterweisung durchgeführt, um die Sicherheit beim Bildungsträger zu gewährleisten, aber auch um auf die Arbeitssicherheit im späteren Arbeitsleben vorzubereiten.
Gerade in Reha-Maßnahmen ist es wichtig, auf verschiedene Bedarfe einzugehen, da hier mit einer heterogenen Zielgruppe gearbeitet wird, die teilweise sehr konträre Bedarfe hegt. Typische Teilnehmende sowie Kundinnen und Kunden sind Menschen mit kognitiven Einschränkungen, die sich am Rande einer geistigen Behinderung bewegen, Menschen mit motorischen Einschränkungen sowie Personen mit einer Seh- oder einer Höreinschränkung. Außerdem betreut die B+L gGmbH Teilnehmende sowie Kundinnen und Kunden mit psychischen Beeinträchtigungen, verschiedenen Störungen und körperlichen Einschränkungen.
Aufgrund dessen ist es besonders wichtig, auf die unterschiedlichen Bedarfe individuell zu reagieren und die Unterweisung dementsprechend anzupassen und umzusetzen. Hierbei erfolgt die Orientierung an den Aspekten der barrierefreien Kommunikation wie einfache Sprache, akustische und optische Signale (Mehr-Sinne-Prinzip), leserliche Schrift in ausreichender Größe und einem weiten Abstand, wie kontrastreiche Symbole und Drucke.
Bei der Durchführungsstrategie ist es bei diesem Klientel von immenser Bedeutung, die Bedarfe aller zu treffen. In dem Vortrag werden verschiedene Wege aufgezeigt, wie eine "Barrierefreie Unterweisung" bei B+L umgesetzt wird, und Handlungsanweisungen für die eigene Arbeit gegeben.
Referent/Referentin:
Mona Schulze-Frieling, AWO Bildung+Lernen gGmbH, Unna
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Plenum: Assistenz und Alltag
15:15-16:55 Uhr
Verfügbar
Persönliches Budget und Assistenzleistungen
Der Beitrag informiert zunächst über die rechtliche Grundlage des Persönlichen Budgets. Es wird erklärt, was diese Leistung genau ist und wie sie funktioniert. Es wird erläutert, wer Anspruch auf diese Leistung hat. Des Weiteren wird dargelegt, bei welchen Leistungsträgern diese Leistungsform beantragt werden kann. Das Antragsverfahren wird schrittweise durchgegangen. Zudem soll auf die enorme Bedeutung der Zielvereinbarung eingegangen werden. Häufig werden über das Persönliche Budget Assistenzleistungen "eingekauft". Aus diesem Grund werden die beiden Themen miteinander verknüpft. Auch hier wird zunächst auf die rechtlichen Grundlagen eingegangen und darüber informiert, was Assistenz bedeutet. Es existieren verschiedene Assistenzmodelle, die einzeln dargestellt und erläutert werden. Assistenz ist in vielen Bereichen des Lebens möglich, auf die wichtigsten soll ausführlich eingegangen werden. Außerdem wird aufgezeigt, wie man geeignetes Personal findet. Im Rahmen der EUTB® (Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung) werden täglich Anfragen zum Thema Teilhabe an/in der Gesellschaft beantwortet. Sehr häufig geht es darum, wie Menschen mit Behinderung ein möglichst selbstbestimmtes und eigenständiges Leben führen können. Das Persönliche Budget/die Assistenzleistungen bilden eine gute Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, und bieten eine Alternative zu einer Unterbringung in einer Wohneinrichtung oder dergleichen. Im Beratungsalltag kristallisiert sich regelmäßig heraus, dass viele Leistungsberechtigte nicht wissen, dass sie Anspruch auf diese Leistungen hätten. Daher soll der Vortrag dazu dienen, diese Themen mehr in die Öffentlichkeit zu tragen, und somit zu einem wichtigen Baustein für mehr Inklusion beitragen. Referent/Referentin: Maximilian Boecker, Sozialpädagoge, EUTB® ZNS - Hannelore Kohl Stiftung, Bonn
Schulbegleitung
Immer öfter werden Kinder und Jugendliche mit Behinderung in KiTa und Schule von Integrationshelferinnen und -helfern unterstützt. Die Zahl der Anträge im Rahmen der Eingliederungshilfe steigt bundesweit seit Jahren und vielerorts ist das Personal für diese Tätigkeit knapp. Währenddessen ist für die Tätigkeit von Schulbegleiterinnen und -begleitern noch kein einheitlicher Qualifikationsrahmen festgelegt.
Je nach Bewilligung arbeiten in diesem Feld einerseits Fachkräfte mit Qualifikationen bis hin zu Sozialpädagogen oder -pädagoginnen, andererseits werden Kräfte ohne jegliche Qualifikation eingesetzt – und entsprechend niedrig und prekär entlohnt. Auch Art und Inhalt der Arbeit sowie deren Abgrenzung von den Aufgaben der Schulkollegien sind nicht klar definiert. Dies führt immer wieder zu Konflikten am Arbeitsplatz. Welche Aufgabe hat also die Schulbegleitung, und welche Stolpersteine und Gelingensbedingungen gibt es für erfolgreiche Integrationshilfe an Schulen?Referent/Referentin: Laura Duarte Patiño, mittendrin e.V., Köln
Warum gibt es kein "Berufsbild Schulbegleitung"?Zehntausende Personen in Deutschland arbeiten als Schulbegleitung. Unterhalten sich zwei von ihnen über ihren Job, sprechen sie jedoch in den seltensten Fällen von derselben Tätigkeit. Dabei hatten die Handelnden über 20 Jahre Zeit, zu einem gemeinsamen Verständnis zu kommen. Als intensive Einzelfallhelferinnen oder -helfer müssten Schulbegleiterinnen und -begleiter eigentlich über eine anspruchsvolle, standardisierte Ausbildung und der Beruf selbst über einen hohen Professionalisierungsgrad verfügen. Beides ist nicht ansatzweise der Fall. Warum interessiert sich scheinbar niemand für die Bearbeitung dieser riesigen Baustelle? Welche Folgen hat dies für die betroffenen Schülerinnen und Schüler, deren privates und schulisches Umfeld? Warum entsteht aus dem Kreis der Schulbegleiterinnen und -begleiter selbst keine Initiative? Referent/Referentin: Nils Diers, Geschäftsführung, Nordlicht gGmbH, Hamburg
Assistenz im Alltag: Lebensbereich Sport und BewegungAssistenzleistungen bekommen durch die Verankerung in § 78 im Bundesteilhabegesetz (BTHG) einen neuen Stellenwert. Doch welche Bedeutsamkeit haben Assistenzleistungen im Alltag? Welche Herausforderungen gibt es aktuell? Und was bringt Assistenz eigentlich mit sich? Inhalt des Vortrags wird zunächst der veränderte Grundgedanke sein: Abkehr von der fürsorglichen Betreuung, hin zur Selbstbestimmung durch Assistenz. Darauffolgend soll am Beispiel des Lebensbereichs Bewegung und Sport aufgezeigt werden, welchen Beitrag Assistenzleistungen für die Teilhabe an verschiedensten Angeboten leisten können. Gleichzeitig sollen bestehende Herausforderungen dargestellt und diskutiert werden. Am Sport wird beispielhaft aufgezeigt, dass bereits viele Assistenzleistungen erfolgen, wie zum Beispiel Fahrgemeinschaften in Sportgruppen, diese aber wenig formalisiert sind. Hier sind die unterschiedlichen Formen von Assistenzleistungen zu diskutieren mit den unterschiedlichen Anforderungen an die Assistentinnen und Assistenten. Diese sind wiederum in verschiedenen Lebensbereichen auch unterschiedlich gestaltet, basieren auf unterschiedlichen rechtlichen Grundlagen und werden unterschiedlich vergütet. Es soll entsprechend aufgefächert werden, dass Assistenzleistungen sehr verschieden sein können und bestenfalls so organisiert sind, dass sie bei der individuellen Selbstbestimmung unterstützen. Abgeschlossen wird der Vortrag mit konkreten Hinweisen, wie Assistenz für Bewegung und Sport initiiert und umgesetzt werden kann. Referent/Referentin:Dr. Volker Anneken, Geschäftsführer, Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport gGmbH (FIBS), Frechen
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Plenum: Special Olympics Deutschland
15:15-16:55 Uhr
Verfügbar
Der Sportverband Special Olympics Deutschland
Der Beitrag informiert über Special Olympics Deutschland (SOD), die deutsche Organisation der weltweit größten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Die Mission von SOD lautet, Menschen mit geistiger Behinderung durch den Sport zu mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und letztlich zu mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu verhelfen. Der Verband verfolgt klar formulierte strategische Ziele im Hinblick auf Inklusion und ist in der gesellschaftlichen Diskussion und Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein gefragter Ansprechpartner. Sport ist der Türöffner für das Verhältnis von Kindern mit Behinderung zu ihren Altersgenossen ohne Behinderung. Dies gilt auch für erwachsene Menschen mit Behinderung, um über Sport Hemmschwellen bei potenziellen Arbeitskollegen und -kolleginnen oder Mitbewohnerinnen und -bewohnern abbauen zu können. Sport hilft, ein Klima der Integration und in der Folge auch der Inklusion zu schaffen. SOD versteht sich als Alltagsbewegung mit einem ganzheitlichen Ansatz, der in diesem Vortrag an drei Beispielen illustriert werden soll. - Beim Unified Sports treiben Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport, lernen voneinander und bauen gleichzeitig Barrieren und Grenzen im alltäglichen Umgang miteinander ab.
- Großevents sind motivierende Elemente für jede Sportlerin und jeden Sportler
- Healthy Athletes – Gesunde Athleten: Das Special Olympics Programm zur Gesundheitsförderung sowie dessen nachgewiesene Wirkung.
Weiterhin informiert der Vortrag über die gemeinsame Arbeit von SOD mit vielen Einrichtungen der Behindertenhilfe und dem Ziel, das Bedürfnis nach Bewegung und eigenen sportlichen Aktivitäten zu wecken und zu entwickeln – damit sich Beschäftigte einer Sportbewegung anschließen. Referent/Referentin: Sven Albrecht, Bundesgeschäftsführer, Special Olympics Deutschland e.V., Berlin Mark Solomeyer, SOD Athletensprecher, Special Olympics Deutschland e.V., Berlin
Gemeinsam Fit: Digitale Sport-Angebote von SODDer Beitrag informiert über die beiden Plattformangebote "Gemeinsam Fit" und die neuen digitalen Trainings- und Lernmodule von Special Olympics Deutschland (SOD). Somit gibt er Auskunft, wie Menschen mit geistiger Behinderung in Einrichtungen, Werkstätten, Schulen und in den Familien zur Teilnahme und Nutzung von digitalen Sport- und Bewegungsangeboten begeistert werden können. Seit Januar 2021 hat SOD eine Bündelung von digitalen Sportangeboten der Landesverbände vorgenommen. Unter der Rubrik "Gemeinsam Fit" werden vielfältige und niedrigschwellige Möglichkeiten – von allgemeinen Bewegungs- und Gesundheitsangeboten bis hin zu sportartspezifischen Trainingseinheiten sowie einem Veranstaltungskalender für Live-Angebote – geschaffen. Die Angebote so aufzubereiten, dass sie für Menschen mit geistiger Behinderung zugänglich sind, stellt eine Herausforderung dar. Außerdem können zeitliche Verfügbarkeiten sowie der fehlende Zugang zum Internet oder zu einem Computer Barrieren darstellen. Das Sportangebot wird zukünftig durch hochwertige Trainingsvideos mit Einzelübungen bis Komplettprogrammen auf einer neuen Plattform ausgebaut. Der Vortrag informiert über die Module zum spielerischen Erlernen von Bewegungen sowie digitalen Übersichten kommender Veranstaltungsangebote. Methodisch wirkt SOD somit der Mobilitätshürde entgegen, dass Athletinnen und Athleten zur Sportstätte gelangen und zurückkehren müssen. Das Ziel ist, immer und überall Sport unter kompetenter Anleitung zu ermöglichen. Mit Video-on-Demand-Angeboten wird für mehr zeitliche Flexibilität und regelmäßige Wiederholungen geworben. Referent/Referentin: Anne Breitsprecher, Senior Managerin Sportarten, Wettbewerbe & Sportprojekte, Special Olympics Deutschland e.V., Berlin
Angebote zur Gesundheitsförderung bei SODDer Beitrag informiert über Angebote von Special Olympics Deutschland (SOD) zur Gesundheitsförderung für Menschen mit geistiger Behinderung. Dabei werden Inhalte, Organisation, Netzwerke und Ergebnisse des Gesundheitsprogramms Healthy Athletes® vorgestellt. Dieses bietet kostenlose Beratungen und Kontrolluntersuchungen in sieben verschiedenen Gesundheitsbereichen – nicht nur bei SO-Sportwettbewerben – sondern auch in Wohneinrichtungen, Schulen und Werkstätten in den SO-Landesverbänden. Das SO-Gesundheitsprogramm zielt dabei nicht nur auf die Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit, sondern hilft den Teilnehmenden gesundheitliche Risiken besser zu erkennen, ihre Gesundheit selbstständig einschätzen und mitteilen zu können. Mit vorbereitenden Schulungen gelingt es, das ehrenamtlich engagierte medizinische Fachpersonal über die besonderen Bedarfe der Zielgruppe zu informieren. Das ist von großer Bedeutung, da Menschen mit geistiger Behinderung ein höheres Risiko für zusätzliche gesundheitliche Einschränkungen und in vielen Bereichen eine schlechtere Gesundheit aufweisen, es aber in Deutschland kaum obligate Lehrinhalte dazu für Gesundheitsberufe gibt. Weiterhin werden im Vortrag die SO-Gesundheitsprojekte, Materialien und Schulungen in Leichter Sprache sowie die barrierefreie Webseite "Gesundheit leicht verstehen" vorgestellt. Ziel aller SO-Gesundheitsangebote ist die Steigerung der Gesundheitskompetenzen sowie die Verbesserung eines barrierefreien Zugangs zur Gesundheitsversorgung für Menschen mit geistiger Behinderung. Der Vortrag gibt Auskunft, wie die SO-Gesundheitsangebote genutzt und Menschen mit geistiger Behinderung aktiv beteiligt werden können. Referent/Referentin:Dr. Imke Kaschke, Direktorin SOD Gesundheit, Special Olympics Deutschland e.V., Berlin
Die sportliche WerkstattDer Beitrag informiert entlang eines Leitfadens über ein aktivierendes und gesundes Bewegungs- und Sportangebot im Arbeitsalltag von Werkstätten. Er bietet notwendige Hintergrundinformationen sowie konkrete und niedrigschwellige Handlungshilfen für interessierte Werkstattmitarbeitende. Einerseits werden praxisrelevante wissenschaftliche Grundlagen erläutert. Andererseits werden aktuelle Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen für ein aktivierendes und gesundes Bewegungs- und Sportangebot im Arbeitsalltag von Werkstätten vorgestellt. Die speziellen didaktisch-methodischen Anforderungen für Werkstätten werden reflektiert, strukturiert und für den Arbeitsalltag und die unterschiedlichen Arbeitsbedingungen in Werkstätten nutzbar gemacht. Des Weiteren geht es auch um den Auftrag, dass alle Beschäftigten einer Arbeitsgruppe mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten an Bewegungs- und Sportangeboten teilnehmen können. Dabei ist der zeitliche Umfang oftmals begrenzt (circa 15 - 20 Minuten) und die vorgestellten Übungen und Spiele sollen ohne großen Raumbedarf oder Material- und Geräteaufwand direkt am Arbeitsplatz durchgeführt werden können. Das vorgestellte Programm für eine Kurzzeitaktivierung kann Ausgangspunkt für die Etablierung der betrieblichen Gesundheitsförderung durch gesunde Bewegungs- und Sportangebote in Werkstätten werden. Referent/Referentin: Sven Albrecht, Bundesgeschäftsführer, Special Olympics Deutschland e.V., Berlin
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Web-Session: Digitaler Wandel für den Menschen - demokratisch und sozial
15:15-16:55 Uhr
Verfügbar
Der aktuell vielerorts auf der Welt stattfindende digitale Wandel wird von einer kapitalrenditegetriebenen Privatwirtschaft forciert. Folglich stehen unter anderem wirtschaftliche Aspekte, Massentauglichkeit und Produktivität bei der Gestaltung digitaler Projekte meist im Vordergrund. Soziale und demokratische Belange kommen zu kurz. Technologischer Fortschritt sollte auf das Wohl der Menschen und ihrer Gesellschaften ausgerichtet sein. Das vorgelegte "Strategiepapier zur Schaffung digitaler Strukturen innerhalb von Organisationen der Behindertenhilfe" stellt den Menschen (mit und ohne Behinderung) mit seinen individuellen Bedürfnissen in den Mittelpunkt einer praktischen Auseinandersetzung mit der Frage, wie technischer Fortschritt nutzbringend und sinnstiftend für alle gestaltet werden könnte/sollte. Die Vielfalt individueller Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen im Zusammenhang mit der Nutzung assistiver und digitaler Technologie ist ein bisher nicht erkannter Wert an sich. Im Bereich der Mensch-Technik-/Mensch-Maschine-/Mensch-Roboter-Kollaboration können auch Wissenschaft, Forschung sowie innovative Unternehmen Barrieren überwinden, wenn sie erkennen, dass es gewinnbringend ist, Technik tatsächlich unterstützend, Grenzen neu definierend, also auch ethisch/sozial fundiert, von der Theorie in die Praxis zu führen. Im Gegensatz zu anderen Strukturen kann die Behindertenhilfe ihre Klientel auf dem Weg in ein digitaleres Leben derzeit noch sehr exklusiv begleiten und dabei deren Bedarf kennenlernen. Dies stellt neben anderen "Stärken der Behindertenhilfe" eine besondere Grundlage und einen großen Vorteil zur Schaffung bedarfsgerechter digitaler Angebote dar. Referent/Referentin: Patrick Oeffner, Eigentümer und Geschäftsführer, Gripability GmbH, Freiensteinau
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Web-Session: Manipulation von Schutzeinrichtungen an Maschinen und Anlagen
15:15-16:55 Uhr
Verfügbar
Sichere Maschinen und Anlagen – egal ob gekauft oder selbst gebaut – sind das Ziel der EU-Maschinenrichtlinie. Dieses Sicherheitsniveau lässt sich nicht ohne die verschiedenen Arten von Schutzeinrichtungen an den Maschinen und Anlagen erreichen. Daher stellt die Maschinenrichtlinie zahlreiche Anforderungen an die Schutzeinrichtungen, um einen sicheren Betrieb der Maschine oder Anlage zu gewährleisten. In der Praxis werden diese Schutzeinrichtungen häufig manipuliert oder außer Kraft gesetzt. Dies kann ein Zeichen dafür sein, dass die Schutzeinrichtungen nicht den Erfordernissen entsprechen. Manipulation von Schutzeinrichtungen ist aber immer auch eine vorsätzliche Handlung, die das von den Konstruierenden vorgesehene Sicherheitsniveau absenkt. Eine bestimmungsgemäße Verwendung der Maschine ist dann nicht mehr möglich. Zu Beginn des Beitrags werden die Mindestanforderungen an Schutzeinrichtungen nach der Maschinenrichtlinie sowie die mögliche technische Umsetzung nach dem Stand der Technik dargestellt. Weiterhin werden rechtliche Folgen einer Manipulation von Schutzeinrichtungen vorgestellt.
Referent/Referentin: Rolf von Gimborn, Aufsichtsperson, BGW, Bochum
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Web-Session: Inklusive Wohnformen
15:15-16:55 Uhr
Verfügbar
In inklusiven Wohnformen leben Menschen mit Behinderung mit vielfältigen anderen Menschen zusammen. Oft sind es Studierende, die nach dem Prinzip "Wohnen für Hilfe" in Wohngemeinschaften mit Menschen mit Behinderung leben. Vielfach sind es aber auch aktive Haus- und Hofgemeinschaften, in denen Inklusion und ein Leben auf Augenhöhe gelebter Alltag sind. Allen inklusiven Wohnformen gemeinsam ist der Grundsatz, dass jeder Mensch das Recht hat, so zu leben wie er möchte. Hierzu gehört die Wahl der Wohnform, das Recht auf Selbstbestimmung und das Recht, Teil der Gemeinschaft zu sein. Auch Menschen mit komplexen Behinderungen sind deshalb nicht ausgeschlossen, sondern selbstverständlich eingeladen, inklusiv zu leben. Die Vorteile sind vielfältig und zeigen sich als Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Die Menschen mit Behinderung können nach ihren Vorstellungen leben, vielfach mit Freunden zusammen, statt in Wohnheimen "auf der grünen Wiese". Die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner ohne Hilfebedarf profitieren gleichermaßen von einer inklusiven und offenen Gemeinschaft. Die Beschäftigten zeigen eine hohe Arbeitszufriedenheit und Identifikation mit ihrer Tätigkeit – ein großer Pluspunkt aufgrund des enormen Fachkräftemangels im Bereich der Pflege. Die Referentin stellt verschiedene inklusive Wohnformen vor, beleuchtet die Vorteile für alle Beteiligten – Bewohnerinnen und Bewohner mit und ohne Hilfebedarf, Mitarbeitende und Träger – und zeigt auf, wie die Gesellschaft von gelebter Inklusion profitieren kann und wohin die Zukunft geht. Referent/Referentin: Christiane Strohecker, stv. Projektleitung, WOHN:SINN Bündnis für inklusives Wohnen e.V., Köln
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Web-Session: Echt mein Recht! Prävention sexueller Gewalt ganz praktisch
15:15-16:55 Uhr
Verfügbar
Die Prävention sexueller Gewalt ist eine wichtige Aufgabe und eine große Herausforderung für Fachkräfte und Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Für Menschen mit Behinderung sind gerade in den letzten Jahren vermehrt Medien und Materialien in Leichter Sprache zu unterschiedlichen sexualpädagogischen und präventiven Themen erschienen, die nicht überall bekannt sind. In der Web-Session gibt es die Möglichkeit, vielfältige Materialien und Medien kennenzulernen, sich über deren Eignung auszutauschen und von Praxiserfahrungen zu profitieren. Auch werden Methoden und Möglichkeiten vorgestellt, die Fachkräfte dabei unterstützen, sexuelle Bildung und Prävention im Sinne des Empowerments konkret umzusetzen. In dem Zusammenhang wird auch die Ausstellung "Echt mein Recht!" des PETZE Instituts für Gewaltprävention vorgestellt. Die interaktive Ausstellung bietet Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung anschauliche Möglichkeiten, sich mit ihren Rechten auf Selbstbestimmung, Sexualität und Schutz vor sexueller Gewalt auseinanderzusetzen. Sie kann von Kommunen, Einrichtungen und Diensten für einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen ausgeliehen werden und wird vor Ort aufgebaut. Referent/Referentin: Ralf Specht, freiberuflicher Dozent, Fortbildner und Coach, Institut für Sexualpädagogik (isp), Hamburg
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Web-Session: Umgang mit Veränderung und Paradigmenwechsel am Beispiel Bundesteilhabegesetz
15:15-16:55 Uhr
Verfügbar
Der Mensch fühlt sich in Routinen wohl. Dies gibt Sicherheit und unser Gehirn trachtet generell danach, Dinge zu automatisieren, sie richtig gut zu beherrschen – eben Profi zu sein. Dies trifft natürlich ebenso für die Beziehung und Organisation der sozialen Arbeit zu. Daher kann es ein System, eine Gruppe oder eine soziale Einrichtung stark verunsichern, wenn es erforderlich ist, sich zu verändern, vor allem bei grundlegenden Aspekten oder bei vielen Veränderungen gleichzeitig in kurzer Zeit. Die institutionalisierte Behindertenhilfe hat es aktuell mit vielfältigen Veränderungsprozessen zu tun, insbesondere dem Paradigmenwechsel in der Arbeit durch Kundenorientierung, Assistenzprinzip und Assistenzplänen (statt wie bisher von den Profis für die Hilfeempfänger entwickelten Hilfeplänen) und dem im Bundesteilhabegesetz inhärentem Wandel des Selbstbildes der Mitarbeitenden. Diese Veränderungen verunsichern und lähmen momentan erstaunlich viele Einrichtungen und Teams. Druck seitens der Führung oder Appelle an die Moral sind oftmals nicht zielführend. In diesem Impulsreferat wird ein anderer Weg beschrieben und der Versuch unternommen, durch Fortbildung Widerstände abzubauen und alle Kollegen und Kolleginnen einzuladen, den Weg der Veränderungen mitzugestalten. Der Referent begleitet seit vielen Jahren einzelne Teams bei Veränderungsprozessen und entwickelt im Vortrag ein Modell, um mit dem Paradigmenwechsel produktiv, kreativ und angstlösend umzugehen.
Referent/Referentin: Volker Dietzel, Leiter TeamKonsens, Leiter Pädagogischer Fachdienst Diakonische Behindertenhilfe gGmbH Lilienthal, Bremen
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| Dienstag, 07.09.2021 - Hauptprogramm |
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Tagesrückblick
16:55-17:00 Uhr
Der Kabarettist Timo Wopp lässt in einem humoristischen Beitrag die beiden bisherigen Kongresstage Revue passieren.
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| Mittwoch, 08.09.2021 - Hauptprogramm |
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Der Kabarettist Timo Wopp begrüßt Sie zum letzten Kongresstag und gibt einen stimmungsvollen Ausblick auf das Programm.
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| Mittwoch, 08.09.2021 - Wahlprogramm Block F |
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Plenum: Kommunikation und Führung
09:05-10:45 Uhr
Verfügbar
Unterstützte Kommunikation als Thema einer Organisationskultur
Menschen verständigen sich in vielfältiger Form – zum Beispiel mit den Augen, den Händen oder dem Mund. Sie haben das Bedürfnis nach Kontakt, Austausch und Kommunikation. Menschen mit Behinderungen haben oft aufgrund verschiedener Ursachen kommunikative Einschränkungen beziehungsweise Schwierigkeiten. Damit diese Menschen uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, benötigen sie alternative Kommunikationswege. Durch den Einsatz von Unterstützter Kommunikation (UK) – beispielsweise durch Gebärden, Objekte, grafische Symbole oder technische Hilfen, sogenannte "Talker" – kann die Kommunikation im Alltag verbessert werden. Menschen mit Behinderungen, die in Einrichtungen der Eingliederungshilfe leben, stoßen bei der Realisierung und dem Ausleben ihrer kommunikativen Bedürfnisse jedoch immer wieder an Grenzen. Die Haltung von Mitarbeitenden zeigt sich dabei als ein entscheidender Faktor für die gelingende Umsetzung von Unterstützter Kommunikation. Einstellungs- und Wissensbarrieren, die einer Umsetzung von Unterstützter Kommunikation im Wege stehen, können sich in folgenden exemplarischen Aussagen zeigen: "Diese Autistin hat doch kein Kommunikationsbedürfnis." oder "Den verstehen wir auch so." Sie weisen auf eine Haltung hin, die (nicht nur) einer Umsetzung von Unterstützter Kommunikation im Wege steht. Eine "UK förderliche Haltung" aller Mitarbeitenden, die in den Grundpfeilern der Einrichtung verankert ist, ist anzustreben. Welche Rolle dabei die gelebte Organisationskultur der Einrichtung spielt, wie sie sich beschreiben lässt und welche Ansatzpunkte sie zur Aufdeckung von organisationalen Grenzen sowie Einstellungs- und Wissensbarrieren bietet, soll im Vortrag dargestellt und diskutiert werden. Referent/Referentin: Theresa Aßmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Katholische Hochschule NRW, Abteilung Münster, Institut für Teilhabeforschung, Münster
Kurzfragebogen "Gesundheitsfördernd Führen" – EinsatzmöglichkeitGesunde Führung – was ist das eigentlich? Gesundheitsfördernd Führen bedeutet, die Arbeitsaufgaben und Arbeitsbedingungen gesund zu gestalten. Es geht darum, Ressourcen am Arbeitsplatz zu fördern (Transparenz, Rollenklarheit) und Stressoren am Arbeitsplatz zu reduzieren (Konflikte, Zeitdruck). Der Fragebogen beinhaltet sieben Fragen zu Ressourcen und fünf Fragen zu Stressoren und bezieht sich auf das direkte Führungsverhalten bei der Arbeit. Er kann dafür genutzt werden, das eigene Führungsverhalten zu reflektieren und/oder eine Rückmeldung von den Beschäftigten zur gesundheitsfördernden Führung zu erhalten. Das Ziel ist, mit den Beschäftigten in einen Austausch zu kommen, gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und gemeinsam an Verbesserungen zu arbeiten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen Fragebogen in der Einrichtung beziehungsweise dem Arbeitsbereich einzusetzen. Er kann im Einzelgespräch zwischen Führungskraft und Beschäftigten, als Befragung der Mitarbeitenden mit Feedback-Workshop oder im Rahmen einer moderierten Gruppendiskussion eingesetzt werden. Referent/Referentin:Dr. Sabine Gregersen, Bereichsleitung Gesundheitswissenschaften, BGW, Hamburg
TeamCoaching: Konfliktmanagement und Coaching von TeamsIn Teams, die es in der sozialen Arbeit oft mit besonderen Anforderungen, wie herausfordernden Verhaltensweisen der Klientinnen und Klienten, Konflikten untereinander, Veränderungen und Veränderungsdruck, sowie anderen Stressoren zu tun haben, kommt es oft zu Konflikten, Stress und Krisen, die das ganze System lähmen können. Führung versucht in solchen Situationen oft durch Supervision oder mit auf Teamtagen vorgenommenen Einschwörungen auf den gemeinsamen Auftrag, den Fokus wieder auf die Arbeit und die Klientinnen und Klienten zu legen, was beides oft nicht den gewünschten Erfolg zeigt. In diesem Impulsvortrag wird in den Ansatz des vom Referenten entwickelten TeamCoachings eingeführt und es werden die Aspekte skizziert, die – gerade am Anfang eines Bildungs-, Mediations- oder Teamfindungsprozess – entscheidend sind, damit gemeinsames Lernen, Abschließen von belastenden Dingen der Vergangenheit und Nach-vorne-Schauen überhaupt gelingen kann. Themen des Vortrags: - Wie es nicht gelingen kann: Fallstricke in der Teambegleitung bei Krisen
- Auf was es ankommt: Interventionen, Beispiele, Ideen, um überhaupt arbeitsfähig zu werden
- Skizzierung von Bildungsangeboten, die hilfreich sind
- Prophylaxe: Erhöhung von Resilienz in Teams
Referent/Referentin: Volker Dietzel, Leiter TeamKonsens, Leiter Pädagogischer Fachdienst Diakonische Behindertenhilfe gGmbH Lilienthal, Bremen
Instrumente zur Gefährdungsbeurteilung psychischer BelastungenArbeitgebende sind gesetzlich dazu verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung der psychischen Belastungen ihrer Beschäftigten vorzunehmen. Eine Gefährdungsbeurteilung ist ein siebenstufiger Prozess, bei dem die Bedingungen bei der Arbeit ("psychische Belastungen") analysiert und bewertet werden sowie Maßnahmen zur Veränderung ungünstiger psychischer Belastungen geplant, umgesetzt und auf ihre Wirksamkeit hin überprüft werden. Psychische Belastungen können auf Ebene der Arbeitsaufgabe/-inhalt, Arbeitsorganisation, sozialen Beziehungen bei der Arbeit, der Arbeitsumgebung und hinsichtlich neuer Formen der Arbeit bestehen. Für die Analyse psychischer Belastungen können sogenannte Analyseinstrumente genutzt werden. Das Angebot in Deutschland an Analyseinstrumenten ist jedoch umfangreich und unübersichtlich. Eine Arbeitsgruppe der BGW hat daher in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE/CVcare) Kriterien entwickelt, um das Angebot zu strukturieren und für das Gesundheits- und Sozialwesen geeignete Analyseinstrumente zu identifizieren (www.bgw-online.de/psyche-analyseinstrumente). In der Behindertenhilfe können sowohl geeignete branchenspezifische als auch branchenunabhängige Instrumente zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen eingesetzt werden. Es eignen sich Fragebögen, Beobachtungsverfahren und Gruppendiskussionsverfahren. Es gibt kostenfreie sowie kostenpflichtige Instrumente, die einen ersten Überblick oder eine detaillierte Analyse psychischer Belastungen ermöglichen. Für geeignete Instrumente stehen Steckbriefe zur Verfügung, die alle wesentliche Informationen zu dem jeweiligen Instrument enthalten.
Referent/Referentin:Dr. Mareike Adler, Referentin Bereich Gesundheitswissenschaften, BGW, Hamburg
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Plenum: Gute Praxis - BGW-Gesundheitspreis (Teil 1)
09:05-10:45 Uhr
Verfügbar
Bei der Verleihung des BGW-Gesundheitspreises wurden Einrichtungen der Behindertenhilfe ausgezeichnet, die in herausragender Weise und mit vorbildlichen Konzepten die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern. Im Fokus steht dabei die Honorierung vorbildlicher Aktivitäten und neuer Ideen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten. Was aber sind die Erfolgsgeheimnisse dieser Einrichtungen? In unserem zweiteiligen Plenum erhalten die für den BGW-Gesundheitspreis nominierten Betriebe die Möglichkeit, sich mit ihren Best-Practice-Beispielen zu präsentieren. Sie werden aufzeigen, welchen Schwierigkeiten und Herausforderungen sie auf dem Weg zur Implementierung eines guten Arbeitsschutzsystems begegnet sind und wie Aktivitäten und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauerhaft in den betrieblichen Alltag integriert werden konnten. Den Auftakt im ersten Teil des Plenums bilden drei der fünf Betriebe – Teil 2 findet direkt im Anschluss statt.
Moderator/Moderatorin: Rainer Schmidt
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Web-Session: Gefährdungsbeurteilungen für Tätigkeiten mit Gefahrstoffen
09:05-10:45 Uhr
Verfügbar
Die Gefährdungsbeurteilung ist das zentrale Instrument des betrieblichen Arbeitsschutzes und rechtsverbindlich vorgeschrieben. Bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen ist das vorrangige Ziel, eine Gefährdung der Beschäftigten durch Gefahrstoffe auszuschließen. Wesentliche Bestandteile der Gefährdungsbeurteilung sind daher die Ermittlung der von den Stoffen ausgehenden Gefährdungen, ihre Bewertung im Kontext der jeweiligen Tätigkeit und die Festlegung von Schutzmaßnahmen. Im Betrieb stellt sich dies jedoch häufig als große Herausforderung für die damit betrauten Personen dar. Im ersten Teil der Web-Session werden Informationen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen, zu den Verantwortlichkeiten im Betrieb und zur schrittweisen Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen vermittelt und an einem Beispiel veranschaulicht. Außerdem werden praxisorientierte Hilfestellungen der BGW zur eigenständigen Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen vorgestellt. Gefahrstoffmessungen sind eine gute Möglichkeit, inhalative Gefahrstoffbelastungen am Arbeitsplatz im Rahmen von Gefährdungsbeurteilungen zu ermitteln. In Einrichtungen der Behindertenhilfe, wie zum Beispiel Werkstätten, können Staub- oder Lösungsmittelkonzentrationen relevant sein. Die Konzentrationen werden nach festgelegten Beurteilungsmaßstäben bewertet (beispielsweise Arbeitsplatzgrenzwerte – AGW nach den Technischen Regeln für Gefahrstoffe TRGS 900). Im zweiten Teil der Web-Session werden deshalb grundsätzlich und an praktischen Beispielen die Möglichkeiten von der Probenahme über die Analytik bis zur Bewertung der Messergebnisse erläutert. Ergänzend wird gezeigt, wie der Betrieb selbst eine orientierende Messung durchführen kann und wie er anerkannte Messstellen findet, die Arbeitsplatzmessungen nach den Technischen Regeln für Gefahrstoffe TRGS 402 durchführen. Referent/Referentin:Dr. André Heinemann, Referent Bereich Gefahrstoffe/Toxikologie, BGW, Köln Wolfgang Wegscheider, Referent Bereich Gefahrstoffe/Toxikologie, BGW, Köln
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Web-Session: Peer-Beratung im Tandem-Modell
09:05-10:45 Uhr
Verfügbar
In einem Kooperationsprojekt der Diözesan-Caritasverbände Köln und Paderborn mit sechs regionalen Projektverbünden (bestehend aus mehreren lokalen Trägern) wird ein Bildungskonzept zur Peer-Beratung im Tandem-Modell entwickelt, erprobt und implementiert. Es richtet sich an Menschen mit Beeinträchtigung zusammen mit Beratungserfahrenen in Diensten und Einrichtungen der Behindertenhilfe. Gefördert wird das Projekt durch die Aktion Mensch Stiftung. Eine im Projekt zu entwickelnde Schulungskonzeption soll Menschen mit kognitiver, psychischer und/oder körperlicher Beeinträchtigung befähigen, andere Menschen mit Beeinträchtigung auf Augenhöhe und aus dem eigenen Erfahrungshintergrund heraus zu beraten. Gleichzeitig erfahren Fachkräfte, welche Rolle sie als Tandempartner oder -partnerin entsprechend den Bedürfnissen der Peer-Beratenden einnehmen. Durch einen Impulsvortrag wird der aktuelle Stand des Projekts skizziert und die Schulungsinhalte vorgestellt. Der Erfahrungsbericht eines geschulten Peer-Beratenden gibt Einblicke in die aktive Beratungstätigkeit. Sowohl eine Tandempartnerin oder ein Tandempartner als auch eine projektkoordinierende Person stehen für einen im Anschluss geplanten Austausch mit dem Plenum zur Verfügung. Insbesondere zu Fragestellungen der nachhaltigen Einbindung des Modells in die Beratungspraxis sollen gemeinsam Ideen entwickelt und diskutiert werden. Die Ergebnisse fließen in den Praxisleitfaden ein, der am Ende des Projekts Einrichtungen zur Verfügung gestellt wird, die Interesse an der Implementierung des Modells "Peer-Beratung im Tandem-Modell" haben. Der Beitrag richtet sich an Fach- und Führungskräfte sowie an Peer-Beratende in Diensten und Einrichtungen der Behindertenhilfe.
Referent/Referentin: Christina Habig, Projektleitung "Peer-Beratung im Tandem-Modell"/Referentin, Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V., Paderborn Michaela Borgmann, stv. Projektleitung "Peer-Beratung im Tandem-Modell"/Projektkoordination im Erzbistum Köln, Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V., Paderborn
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Web-Session: Besonderheiten in der Ernährung im Leben mit Behinderung
09:05-10:45 Uhr
Verfügbar
Ist diese Ernährung besonders? Die Begleitung der Menschen mit Beeinträchtigung in den alltäglichen Ernährungsfragen wirft doch manche Fragen auf. Es erfordert Informationen zu den aktuellen Ernährungsstilen sowie zu unterschiedlichen Erkrankungen. Lösungswege zur guten Versorgung von Leib und Seele sind hilfreich. Inklusion fordert Selbstbestimmung und Autonomie. Wo sehen wir Chancen und Grenzen in der eigenverantwortlichen Versorgung? Die UN-Konvention hat Menschen mit Behinderung Freiheit in vielen Lebensbereichen ermöglicht, unter anderem in der selbstständigen Versorgung und im Umgang mit Lebensmitteln. Auch wenn dies ein absolut notwendiger politischer Schritt war, so können wir in der alltäglichen Umsetzung eine Überforderung im Umgang mit Lebensmitteln und Suchtmitteln beobachten. Die Verfügbarkeit von preiswerten Genussmitteln ist permanent gegeben. Diese Genussmittel, süß oder salzig, vermitteln zuerst einmal ein gutes Gefühl. Es folgt daraus die Möglichkeit, Herausforderungen und Überforderungen im Alltag, Mangel und psychische Destabilität zu kompensieren. Dieses Essverhalten im Übermaß führt zu ernst zu nehmenden ernährungsbedingten Erkrankungen, somatisch und psychisch. Die Teilnehmenden lernen die aktuellen Faktoren der Ernährung für Menschen mit Behinderung kennen, setzen sich mit Möglichkeiten und Grenzen im Verändern der Ernährung und der Motivation dazu auseinander und erweitern ihre ernährungspädagogischen Kompetenzen.
Referent/Referentin: Margarete Nowag, Ernährungstherapeutin, Bildungshaus Hamburg, Hamburg
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Web-Session: Arbeitsplätze in Werkstätten traumasensibel gestalten
09:05-10:45 Uhr
Verfügbar
Menschen mit Behinderungen haben ein vielfach erhöhtes Risiko, von traumatischen Erfahrungen betroffen zu sein. Sie erleben häufiger verschiedene Formen von Gewalt oder Diskriminierungen mit traumatischer Wirkung als andere Menschen. Die Folgen solcher Erfahrungen beeinflussen das Leben und die Gesundheit der Betroffenen nachhaltig. Sie sind darauf angewiesen, dass sie in ihrem Umfeld auf Menschen treffen, die Fachkenntnisse zu traumatischen Erfahrungen haben und in der Lage sind, Lebensräume traumasensibel zu gestalten. Ein wesentlicher Lebensbereich für Menschen mit Behinderungen ist oft ihr Arbeitsplatz in der Werkstatt. Eine gesunde Arbeitsumgebung bedeutet für Betroffene von traumatischen Erfahrungen, dass ihre besonderen Bedürfnisse dort berücksichtigt werden. Es werden bewährte Ansätze einer traumasensiblen Gestaltung (heil-)pädagogischer Settings vorgestellt und die Teilnehmenden können Ideen für deren praktische Umsetzung im Rahmen der Arbeit in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen entwickeln.
Referent/Referentin: Ann-Kathrin Scholten, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Münster, Institut für Teilhabeforschung, Münster Prof. Dr. Barbara Ortland, Professorin für heilpädagogische Methodik, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Münster, Institut für Teilhabeforschung, Münster
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Web-Session: "Kompetent mobil" - So gelingt Teilhabe (Aufbauworkshop)
09:05-10:45 Uhr
Verfügbar
Sie haben bereits ein Seminar zu "Kompetent mobil" besucht oder kennen das Förderprogramm aus einem anderen Zusammenhang? Im Aufbauworkshop werden Praxiserfahrungen aus der Umsetzung des Programms, Fragen der Einzelfallförderung sowie Best-Practice-Beispiele aus einzelnen Einrichtungen im Mittelpunkt stehen. Wie wird in der Praxis mit dem Assessment gearbeitet? Wie werden die Unterlagen zur Einzelförderung der Teilnehmenden angelegt? Wie kann das Förderprogramm nutzen- und gewinnbringend im Unternehmen eingebunden werden? Anhand verschiedener Fallbeispiele und Planungen aus Einrichtungen der Behindertenhilfe zeigen wir Ihnen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Programms. Ansätze aus der Umsetzung verschiedener Unternehmen werden Ihnen vorgestellt. Der Beitrag richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, die schon an einem Seminar, Training oder dem Grundlagenworkshop zu "Kompetent mobil" teilgenommen haben. Referent/Referentin: Jürgen Mies, Fachdienst für Mobilität, Sport und Gesundheit, Mobilitätstrainer, Josefsheim gGmbH, Olsberg Marcus Kietzer, M.A. Sportwissenschaftler, Mobilitätstrainer Martina Magdalinski, M.A. Organisationsberatung, Fachkoordinatorin für Beratung und Inklusion, BGW, Hamburg
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Pause mit inklusiver Kochshow
10:45-11:00 Uhr
Leicht kochen – leicht essen
An allen drei Tagen wird während einer Programmpause gekocht. Lernen Sie dabei jeweils neue Rezepte kennen. Durch die Zubereitung führt TV-Koch und Moderator Volker Westermann, der sich besonders für das Thema inklusives Kochen engagiert. Unterstützt wird er von Moderatorin Katrin Degenhardt. Gezeigt wird, wie viel Spaß Kochen jedem und jeder machen kann – egal, ob mit oder ohne Behinderung. Die Gerichte lassen sich einfach nachkochen. Die Kochshow wird im Bereich "Pause und Ausstellung" übertragen. Die Rezepte gibt es am virtuellen Messestand „Teilhabe“ im Ausstellungsbereich der Kongressplattform.
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| Mittwoch, 08.09.2021 - Wahlprogramm Block G |
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Plenum: Kommunikation - digital und barrierefrei
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
Barrierearme Onlinesicherheitsunterweisung SAM: Erfahrungen und Stand des Projekts
Im Vortrag geht es um ein Projekt, das Themen der Arbeitssicherheit in Format, Didaktik und Methodik unabhängig von Behinderung, Sprach- und Kulturverständnis barrierefreier vermitteln kann. Dabei wird insbesondere auf video- und bildbasierte Materialien zurückgegriffen. Durch eine digitale Aufbereitung lassen sich nicht nur umweltbedingte Barrieren reduzieren, sondern auch einstellungsbedingte Barrieren: Die Attraktivität durch Lernspiele etc. lässt sich ebenso steigern wie die Vigilanz. Ziel ist es, im beruflichen Alltag Menschen mit und ohne verschiedene Beeinträchtigungen für das Thema Arbeitsschutz zu sensibilisieren und sie darüber zu informieren. Für diesen Zweck liegt die Sam®-Software vor, die das Diakonische Werk im Kirchenkreis Recklinghausen an die Bedarfe und Ressourcen der Klientinnen und Klienten anpassen kann. Die Handreichung dazu wurde mithilfe von Studierenden der Universität Dortmund entwickelt. Dadurch soll die Arbeitssituation von Menschen mit Beeinträchtigung deutlich verbessert, ihre Handlungskompetenzen erweitert und das Bewusstsein über Arbeitsschutzmaßnahmen gestärkt werden.
Das Dreijahresprojekt wurde begleitet durch Stefanie Frings, Referentin für Teilhabe und Inklusion, und Thomas Rittner, Fachkraft für Arbeitssicherheit (Diakonisches Werk im Kirchenkreis Recklinghausen), im Kooperationsverbund mit Studierenden der Universität Dortmund und weiteren Kooperationspartnern. Referent/Referentin: Thomas Rittner, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Diakonisches Werk im Kirchenkreis Recklinghausen, Recklinghausen Stefanie Frings, Referentin für Teilhabe und Inklusion, Diakonisches Werk im Kirchenkreis Recklinghausen, Recklinghausen Dr. Dietmar Kehlbreier, Geschäftsführung, Diakonisches Werk im Kirchenkreis Recklinghausen, Recklinghausen
Barrierefreie Online-Angebote: Vom Know-how der BGW profitierenWer heutzutage eine Website betreibt, hat dabei auch die unterschiedlichen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen zu berücksichtigen. Doch keine Sorge. So kompliziert wie der Bau einer Mondrakete ist es nicht, barrierefreie – oder zumindest barrierearme – Online-Angebote zu erstellen und zu betreiben. Der Vortrag zeigt, was die Einrichtungen der Behindertenhilfe tun können. Die BGW hat im Zuge ihres neuen Internetauftritts 2021 dessen Zugänglichkeit weiter verbessert. Von ihrem Know-how in Sachen Barrierefreiheit können andere profitieren: Das Spektrum reicht von A wie Alternativtexten bei Bildern bis Z wie zwingend erforderlichen Standardtexten in Leichter Sprache und Videos in Gebärdensprache. Eine wachsende Zahl an PDFs ist barrierefrei, wovon vor allem Sehbehinderte profitieren. Und wenn ein PDF doch noch nicht barrierefrei ist, kann man sich das per Knopfdruck beim jeweiligen Dokument wünschen. Der Vortrag zeigt außerdem das vielfältige Angebot der BGW für Menschen mit Handicap – etwa Hautschutzpläne, Broschüren zu verschiedenen Themen oder Unterweisungsmaterialien. Die anschließende Diskussion dreht sich um die Herausforderungen bei der Gestaltung barrierefreier Online-Angebote. Referent/Referentin: Hermann Bach, Referent Web und Social Media, BGW, Hamburg
Die ICF in Leichter und Einfacher SpracheDie Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll eine international einheitliche Kommunikation über die Auswirkungen von Gesundheitsproblemen unter Beachtung des gesamten Lebenshintergrunds eines Menschen ermöglichen. Die ICF wird in Deutschland gemäß Bundesteilhabegesetz (BTHG) auch zur Bedarfsermittlung im Eingliederungshilferecht herangezogen. Diese Bedarfsermittlung soll durch Mitwirkung der Leistungsberechtigten stattfinden. Die Mitwirkung der Leistungsberechtigten setzt allerdings einen verständlichen Informationszugang zur ICF voraus. Diesen verständlichen Informationszugang hat es bisher nicht im erforderlichen Umfang gegeben.
Capito Mecklenburg-Vorpommern hat im Rahmen des Projekts "Auf Augenhöhe mitreden" bedeutsame ICF-Items in Leichte und Einfache Sprache übersetzt und zur besseren Orientierung und Verständlichkeit visualisiert. Eine App ermöglicht Anwendern einen verständlichen Sprachzugang und Audioausgabe. Im Vortrag werden wichtige Kriterien der Barrierefreiheit vorgestellt und aufgezeigt, wie die Mitwirkung von Leistungsberechtigten Qualität sichert. Referent/Referentin: Nils Wöbke, Einrichtungsleiter, Lebenshilfewerk Hagenow - capito Mecklenburg-Vorpommern, Hagenow
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Plenum: Teilhabe - Gesetz und Anwendung
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung EUTB® der Lebenshilfe Hamburg
1960 wurde in Hamburg die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung von Eltern behinderter Kinder als Verein zur Selbsthilfe gegründet. Der Verein setzt sich für die Anliegen von Menschen mit geistiger Behinderung ein mit dem Ziel, Menschen mit Behinderungen sowie ihre Angehörigen in ihrer Selbstbestimmung zu stärken und zu (unter-)stützen. Seit rund drei Jahren berät die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung der Lebenshilfe Hamburg Menschen mit Behinderung oder von Behinderung bedrohte Menschen und ihre Angehörigen – unabhängig von der Art ihrer Beeinträchtigung. Dieses Beratungsangebot ist Teil des Bundesteilhabegesetzes und hat zum Ziel, Menschen mit Behinderung bei ihren Entscheidungen den Rücken zu stärken: Menschen, die Anspruch auf eine Reha- oder Teilhabeleistung haben, sollen befähigt werden, ihre Entscheidung selbstbestimmt zu treffen. Diese Befähigung fördert das Bundesministerium für Arbeit und Soziales für drei bis fünf Jahre durch die Einrichtung von EUTB-Beratungsstellen. Referent/Referentin: Sadeg Borati, EUTB Berater, Lebenshilfe Landesverband Hamburg e.V., Hamburg Sabine Köhler, EUTB Beraterin, Lebenshilfe Landesverband Hamburg e.V., Hamburg
Umsetzung des Bundesteilhabegesetz in HessenIm Vortrag wird das Verhandlungsgeschehen hinsichtlich der Einführung des Bundesteilhabegesetz in Hessen seit 2018 dargestellt: Es geht um die Frage, wie zukünftig die Gestaltung des Rahmenvertrages gemäß § 131 Sozialgesetzbuch IX unter Berücksichtigung des personenzentrierten Ansatzes des Bundesteilhabegesetzes in Hessen aussehen kann. Zunächst wird der seit 2020 geltende "Übergangsrahmenvertrag " vorgestellt und dessen Entwicklungsgeschichte umrissen. Mit diesem Übergangsrahmenvertrag wird der erste Schritt der Personenzentrierung in Hessen umgesetzt, indem die Trennung der Fachleistung von der existenzsichernden Leistung rahmenvertraglich geregelt und zum Beginn des Jahres 2020 vollzogen wurde. Mit kurzer Einführung in das Hessische Ausführungsgesetz zum Bundesteilhabegesetz (HAG Sozialgesetzbuch IX) wird verdeutlicht, dass wegen der dort geregelten Zuständigkeitsbereiche in Hessen auf der Grundlage des "Lebensabschnittsmodells" drei unterschiedliche Rahmenverträge verhandelt werden müssen.
Des Weiteren werden die Herausforderungen im weiteren Verhandlungsgeschehen an Themenbereichen wie zum Beispiel Gesamtplanverfahren, Wirkung, Wirksamkeit und Qualität bis hin zur Neufassung der Finanzierung beschrieben. Referent/Referentin: Kirstin v. Witzleben Stromeyer, Referentin der Behindertenhilfe, DRK-Landesverband Hessen e.V., Wiesbaden
Behinderung und PflegebedürftigkeitMenschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen, die zugleich pflegebedürftig sind, stellen besondere Anforderungen an die Organisation bedürfnisgerechter Unterstützungsangebote. Die Besonderheiten resultieren beispielsweise aus den jeweiligen Beeinträchtigungsarten wie etwa geistigen Beeinträchtigungen, aber auch aus dem oft jüngeren Lebensalter und dem damit einhergehenden besonderen Gewicht, das der sozialen Teilhabe zukommt. Außerdem erhalten Menschen mit Beeinträchtigungen und Pflegebedürftigkeit oft Leistungen sowohl aus der Pflegeversicherung als auch aus der Eingliederungshilfe und von weiteren Leistungsträgern. Der Beitrag beschäftigt sich systematisch mit den Besonderheiten, die eine zielgruppengerechte Versorgung und Unterstützung dieser Personengruppe erfüllen muss, stellt die Herausforderungen dar, vor der das Unterstützungssystem in seiner gegenwärtigen Ausgestaltung steht, und zeigt Entwicklungslinien auf, die mit Beispielen guter Praxis hinterlegt werden. Die Vor- und Nachteile dieser Entwicklungsrichtungen werden diskutiert.
Referent/Referentin: Jakob Maetzel, Projektleiter, Prognos AG, Düsseldorf
Teilhabemanagement: ein komplexer ProzessTeilhabemanagement ist ein komplexer Prozess mit den Schwerpunkten Ermittlung und Deckung des Bedarfs leistungsberechtigter Personen. Die Komplexität beruht auf - gegensätzlichen Zielen des Bundesteilhabegesetz (BTHG): Umsetzung des Rechts auf Teilhabe durch Personorientierung der Leistungen und gleichzeitige Kostendämpfung,
- unterschiedlichen Interessen der am Prozess beteiligten Akteure: Basis der Teilhabeziele und damit der festzustellenden Leistungen werden nur "berechtigte" bzw. "angemessene" Teilhabewünsche der Leistungsberechtigten,
- Unbestimmtheit der zu vereinbarenden Teilhabeleistungen zur Bedarfsdeckung: Sie sind weder im BTHG noch in den Landesrahmenverträgen und in den Instrumenten zur Bedarfsermittlung ausreichend klar beschrieben worden.
Der zuletzt genannte Faktor weist auf den erheblichen Unterschied zur Bedarfsermittlung hin, deren Instrumente sich an der Internationalen Klassifizierung von Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) orientieren sollen. Im Vortrag wird auf diese drei Komponenten der Komplexität eingegangen und es werden Vorschläge zu ihrer Verminderung vorgestellt. Diese beziehen sich vor allem auf die Beschreibung der Leistungen. Eine Lösung ist die Anknüpfung an die ICF als Basis der Bedarfsermittlung durch die Nutzung der ICF-basierten Internationalen Klassifikation der Gesundheitsinterventionen (ICHI). Damit ist ein Katalog an Interventionen beziehungsweise Leistungen vorhanden, der Grundlage der Leistungsvereinbarungen sein kann und sogar die Möglichkeit einer Verpreislichung der Leistungen bietet.
Referent/Referentin:Prof. Dr. Gerd Grampp, Leitung, AFEBS Reha Agentur für Forschung, Entwicklung, Beratung und Schulung in der Rehabilitation, Memmelsdorf
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Plenum: Gute Praxis - BGW-Gesundheitspreis (Teil 2)
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
Im zweiten Teil unseres Best-Practice-Plenums führen wir die Vorstellung der fünf für den BGW-Gesundheitspreis nominierten Betriebe fort. Hier haben Sie die Möglichkeit, zwei weitere Einrichtungen und ihre Erfolgsmodelle kennenzulernen. Darauf aufbauend treten die Finalisten im Anschluss in einen gemeinsamen Dialog. Hier bieten wir auch Ihnen die Gelegenheit, sich mit den Teilnehmenden auszutauschen und virtuellen Kontakt aufzunehmen. Ziel ist es, von den Erfahrungen der Branchenvorreiter zu profitieren und neue Impulse für die betriebliche Gesundheitsförderung in Ihrer Einrichtung zu sammeln.
Moderator/Moderatorin: Rainer Schmidt
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Web-Session: BGW-Unterweisungsmaterialien für WfbM - Vorstellung, Anwendung und Einsatzmöglichkeiten
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen lernen weniger abstrakt und rational, sondern eher praktisch, haptisch und visuell. Lerninhalte sollten deshalb auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe zugeschnitten sein. Um diesen Erfordernissen nachzukommen, stellt die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) zahlreiche Unterweisungsmaterialien in Leichter Sprache für Einrichtungen der Behindertenhilfe zur Verfügung. Diese sind online über das Lernportal der BGW abrufbar und können individuell angepasst werden. Das Angebot umfasst unter anderem über 400 Grafiken, die sowohl häufige Gefährdungen als auch Schutzmaßnahmen bildlich darstellen. Außerdem Präsentationen, Suchbilder und Rallyes, Erklärfilme sowie ein Brettspiel mit über 800 Spielkarten. Es stehen beispielsweise Materialien zu den Arbeitsbereichen Holz- und Metallverarbeitung, Küche und Hauswirtschaft sowie Garten- und Landschaftsbau zur Verfügung. Zusätzlich werden Themen wie Erstunterweisung, Brandschutz sowie Gewalt und Aggression behandelt. Die Identifikationsfigur Nils macht den Arbeitsschutz zu einer sehr persönlichen Sache. In diesem Beitrag wird Ihnen die Vielfalt der BGW-Unterweisungsmaterialien für Einrichtungen der Behindertenhilfe vorgestellt. Sie bekommen eine Einführung in das BGW-Lernportal. An praxisnahen Beispielen erhalten Sie Ideen, wie die Unterweisungsmaterialien der BGW Sie unterstützen können, effektive, motivierende und zielgruppenorientierte Unterweisungen durchzuführen. Referent/Referentin: Kolja Schoon, Referent E-Learning, BGW, Hamburg Petra Draband, Aufsichtsperson, BGW, Köln
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Web-Session: BGW-Multiplikatorenansatz "Arbeitssituationsanalyse in einfacher Sprache in WfbM"
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
Grundsätzlich sind Arbeitgeber und Arbeitgeberin sowie Unfallversicherungsträger durch das Arbeitsschutzgesetz und das Sozialgesetzbuch VII verpflichtet, arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren und der Entstehung von Berufskrankheiten vorzubeugen. Eine wichtige Aufgabe ist die gesundheitsgerechte Gestaltung der Arbeit. Zur Analyse und Bewertung von Belastungssituationen am Arbeitsplatz hat sich das qualitative Arbeitsanalyseverfahren für Beschäftigte in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) in Form einer Gruppendiskussion bewährt – die "Arbeitssituationsanalyse für Beschäftigte in WfbM", kurz asita. Sie hilft, Schwachstellen am Arbeitsplatz aufzudecken und gemeinsam mit Beschäftigten, Fach- und Führungskräften geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssituation auf den Weg zu bringen. Im methodischen Vorgehen werden Prinzipien der "Leichten Sprache" und geeignete Formen und Medien genutzt und zielgruppengerecht didaktisch aufbereitet. Die Beschäftigten tragen mit konstruktiven Vorschlägen aktiv zur Optimierung der Arbeitsbedingungen bei. Die asita für Beschäftigte in WfbM ermöglicht es, die Autonomie und Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigung zu fördern. Das Ziel des Projekts ist somit, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen (Multiplikatoren) in die Lage versetzt werden, eine Arbeitssituationsanalyse im WfbM-Bereich entsprechend der Anforderungen vorzubereiten und durchzuführen. Dafür lernen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Laufe des Projekts die Handlungsschritte, die Instrumente und den Prozessablauf kennen und werden zum Ende der Web-Session befähigt, den Prozessablauf selbstständig durchzuführen. Der Multiplikatorenansatz richtet sich insbesondere an Fachkräfte der Behindertenhilfe in WfbM.
Referent/Referentin: Matthias Wilhelm, Referent Beratungsprodukte, BGW, Hamburg Andreas Kummer, Geschäftsführer, motio GmbH, Berlin
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Web-Session: Unterstützung und finanzielle Förderung durch die BGW - Wie geht das?
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
Mit einem ca. 60-minütigen Fachbeitrag wird aufgezeigt, welche Angebote und finanziellen Förderungen die BGW für Betriebe in der Behindertenhilfe bereithält. Im Mittelpunkt stehen dabei der Präventionsansatz Sicher und gesund mit System und daran gekoppelte Beratungsangebote und Boni (zum Beispiel Förderungen über BGW-Card 25). Am Beispiel des BGW-Orga Check plus wird vermittelt, wie Betriebe ihr Handeln und Vorgehen im Arbeitsschutz auf eine moderne Weise systematisch organisieren und planvoll ausrichten sollten. Denn nur mit guten betrieblichen Strukturen und Abläufen behalten sie den Überblick im Dschungel der Arbeitsschutzvorschriften und schaffen es, Arbeitsbedingungen dauerhaft sicher und gesund zu gestalten. Ganz nebenbei entsteht eine für Betriebe lohnenswerte, mitarbeiterorientierte Präventionskultur. Herausgestellt wird auch, welche Vorteile ein solcher Ansatz zum Beispiel in Pandemiesituationen bietet. Im Rahmen einer anschließenden, ca. 30-minütigen Sprechstunde bekommen Teilnehmende die Möglichkeit, individuelle Ausgangssituationen, Fallbeispiele und Fragen mittels Chats einzuspielen, sodass für alle Teilnehmenden neue Ansätze und Impulse im systematischen Umgang mit Sicherheit und Gesundheit im Betrieb aufgezeigt werden können. Wesentliches Ziel der Websession ist es jedoch, dass den Teilnehmenden bewusst wird, dass es diese Angebote bei der BGW überhaupt gibt, wie sie sich diese erschließen und welche großen Vorteile sie mit sich bringen. Referent/Referentin: Anja Wiebensohn-Jagla, Referentin Referat Akkreditierung und Prämien, BGW, Hamburg Axel Lottermoser, Referatsleiter Akkreditierung und Prämien, BGW, Hamburg
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Web-Session: Gesund und fit im Alltag mit SOD
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
Diese Informationen sind in Leichter Sprache: Wie können wir gesund und fit im Alltag bleiben? Zu Hause, in der Freizeit oder in der Werkstatt: Eine gesunde Lebensweise ist für jeden und überall wichtig. Special Olympics Deutschland informiert Sie über gesunde Lebensweise und stellt seine Angebote vor. Wir sprechen gemeinsam über Gesundheit, Bewegung und Entspannung. Was können Sie für Ihre Gesundheit tun? Wie können Sie sich im Alltag mehr bewegen und entspannen? Das klappt schon durch kleine Veränderungen im Alltag. Special Olympics Athletinnen und Athleten zeigen durch Übungen, wie Sie gesund und fit bleiben. Zum Beispiel: - durch Dehn-Übungen
- durch Kraft-Übungen
- durch Entspannungs-Übungen
Infos zu den Projekten finden Sie unter: Referent/Referentin: Daniela Schulz, Managerin SOD Akademie, Special Olympics Deutschland e.V., Berlin Mark Solomeyer, SOD Athletensprecher, Special Olympics Deutschland e.V., Berlin
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Web-Session: Inklusion - Übergang von Werkstatt oder Schule in den Beruf
11:00-12:40 Uhr
Verfügbar
Der Anspruch auf Teilhabe am Arbeitsleben ist in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) und im Bundesteilhabegesetz (BTHG) im Hinblick auf Art und Schwere einer Behinderung nicht limitiert. Die sozialpolitische Herausforderung einer verbesserten Inklusion besteht insofern gerade darin, dass auch Menschen mitgenommen werden können, die als "nicht erwerbsfähig" gelten und bisher entweder auf die Angebote der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) oder in der Tagesförderstätte angewiesen sind. Die Hamburger Arbeitsassistenz hat 1992 als Modellprojekt begonnen, um gerade diesen Personen, die behinderungsbedingt auf dem Arbeitsmarkt besonders benachteiligt sind, eine Unterstützung zu geben. Es geht hierbei insbesondere um eine Unterstützung aus der WfbM auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und die Gestaltung eines Überganges von der Schule in den Beruf. Die Orientierung erfolgte hier am Ansatz der "Unterstützten Beschäftigung". Vor dem Hintergrund eines nunmehr fast 30-jährigen Entwicklungs- und Erfahrungszeitraums sollen – auch unter Einbeziehung von Beispielen – insbesondere folgende Fragen aufgegriffen werden: - Welches sind die zentralen Qualitäts- und Erfolgsmerkmale eines Ansatzes der "Unterstützten Beschäftigung"? (Unterstützungsbereiche, Organisation der Unterstützung, personelle Anforderungen)
- Auf welchen gesetzlichen Grundlagen kann ein entsprechendes Angebot konzipiert werden und mit welchen Leistungsträgern bedarf es Vereinbarungen?
- Welches sind – aktuell – noch die zentralen Hemmnisse, um dem Anspruch einer inklusiven Arbeitswelt weiter gerecht werden zu können?
Referent/Referentin: Achim Ciolek, Geschäftsführer, Hamburger Arbeitsassistenz GmbH, Hamburg
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Pause und Ausstellung
12:40-12:50 Uhr
Besuchen Sie während der Pausen die digitalen Stände im Ausstellungsbereich, nehmen Sie am Lockerungsangebot der "Bewegten Pause" teil oder tauschen Sie sich mit anderen Teilnehmenden via Chat in der Lounge aus.
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| Mittwoch, 08.09.2021 - Hauptprogramm |
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Abschlussplenum
12:50-13:30 Uhr
Wir lassen drei abwechslungsreiche Tage Revue passieren. Freuen Sie sich unter anderem auf einen mitreißenden Beitrag von Kabarettist Timo Wopp, der mit humoristischen Einlagen den gesamten Kongress begleitet. Gezeigt wird auch ein Zusammenschnitt von Highlights der Preisverleihung zum Fotowettbewerb „Mensch – Arbeit – Handicap“.
Verabschiedung durch Axel Schmidt, alternierender Vorstandsvorsitzender der BGW
Moderator/Moderatorin: Rainer Schmidt
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